MPOX ist interessanterweise im englischen Scrabble nunmehr gültig (die haben ja aktuell auch eine größere Reform). Erfahrungsgemäß ist man dort mit so Sachen wie der Aussprache von Einzelbuchstaben etwas nachsichtiger.
Insgesamt kann ich Deine Bewertung teilen, dass viele Anglizismen und fragwürdige zusätzliche weibliche (und auch einige männliche) hinzugekommen sind.
Was man allerdings schon konstantieren kann, ist, dass nun einige langjährige ärgerliche Lücken geschlossen wurden (VOGELEI, BADESEE, KOPFKISSEN, und noch eine ganze Reihe mehr) und fragwürdige Doppelschreibweisen erfreulicherweise sehr konsequent getilgt wurden (KODE/CODE; TUNFISCH/THUNFISCH, JEN/YEN). Insgesamt bin ich daher bei der Neuauflage etwas gnädiger als Du und würde noch eine 3- geben.
Tatsächlich ist mir heute beim Abgleich im Bereich Z eine Streichung (ZAHLENCODE) aufgefallen, die mich auf die Fährte eines gestrichenen 4ers brachte:
Wir müssen uns vom KODE (nun nur noch mit C) verabschieden!
Mit großer Trauer müssen wir Abscheid von allen FOSEN dieser Welt, und auch von jeder einzelnen FOSE nehmen, die sich nach langen Jahren, in denen sie als "veraltet" galt, sich nun endgültig aus dem Duden zurückgezogen hat. Ich nehme an, dass sich die Duden-Redaktion überlegt hat, dass ein Wort, bei dem die Defition selbst als "veraltet" gekennzeichnet wird (DIRNE), kaum noch selbst von Relevanz ist.
Inhaltlich m.E. nachvollziehbar, für uns aber doch sehr schade.
Phablet war mir komplett neu. Da finde ich eine ganze Reihe Wörter deutlich überfälliger.
Was ich mich schon lange gefragt habe: Warum haben eigentlich die Wörter im Gero-Dic gerade maximal 14 Buchstaben? Die 15er sind doch eigentlich für uns auch noch oft genug relevant?
Lieber Gero, fabelhaft! Vor allem ACID, ARRAY und AYRAN werden in der Praxis schnell eine Rolle spielen, denke ich, jetzt bräuchte man nur noch ein sechstes A... ;). Ich hatte ja, in Bezug auf A-Antizyklone die Aufgabe der “händischen Kontrolle“. Meine Liste deckt sich im ganz wesentlichen mit Deiner Liste. Es gibt ein paar wenige Diskrepanzen, die mit einer Ausnahme meinem Übersehen geschuldet sind (bin halt kein Computer, auch wenn es mich doch ärgert ACID übersehen habe). Eine Korrektur hab ich aber dann doch. ABECE kann nun auch eindeutig mit einem S verlängert werden.
Gäbe es das Wort wäre es meines Erachtens entgegen Scottys Äußerung im deutschen Scrabble gültig. Das ® bezieht sich ja nur auf den Markennamen als solchen und nicht auf von.ihm abgeleitete Verben und Adjektive. Sonst müsste ja auch zB das Verb googeln als ungültig eingestuft werden...
Hm okay.. ich denke ich hab die Kategorie dann nicht hundertprozentig verstanden... dachte es geht vor allem um besonders skurrile wörter :) Aber ich respektiere die Entscheidung des Zoodirektors... :D
na, wenn euch der FROSCHTEST so gefällt, dann soll das Publikum ihn haben - für mich war und ist das bloß ein Schwangerschaftstest ...
Ein besonders feiner Moment in Nienburg war als ich mit SAKE aus meinem vorher gelegten Bingo HINTERES HINTERESS(!) machen konnte... Der Blick meiner Gegnerin hätte nicht verwirrter sein können...
Lt. Duden ist hinteressen ein Ausdruck für widerwillig essen...
Ich war ja mal kurz in Titisee um ein bisschen Scrabble zu spielen. Habe dort auch mit einer Anfängerin gespielt, der ich auch einige Tips gab.. unter anderem, dass man bei vielen Verben eben um defensiver zu spielen zB laure statt lauer oder füttre statt fütter legen kann.
Ein Spiel später legte ich den SABRE...; Sie: " aber ich sabre schreibt man doch mit zwei B"... :)
Gemeint war der SABRE (weibliche Form: SABRA)... der in Israel geborene Sohn (bzw Tochter) jüdischer Einwanderer...
@ all.... mea culpa... hatte den WAL(L)ISER-Beitrag in unserem Unizimmer geschrieben, und da ist in der Tat nur ein Duden der 23. Auflage... das vergess ich immer... :(
Geographisch nicht soo bewanderte könnten leicht ins Schleudern geraten, wenn sie an die Bewohner von Wales und/oder des Wallis denken, denn, die heißen ja WAL(L)ISER... besonders gemein: Die WALISERIN steht im Duden; die WALLISERIN* nicht!. :D
Ich lege gern RIESEN (süddt für mit Holzrutschen herablassen) an Stelle von reisen. Mehr als einmal wurde mir das angezweifelt, weil mein Gegner dachte ich hätte I und E miteinander vertauscht.
Der Computer legte heute BESTEGS (tonige Zwischenlage zwischen Gesteinsschichten). Da dacht ich zunächst an eine Verballhornung des Bestecks...
mein erster Berührungspunkt mit Club/Turnierscrabble war ja der Tel Aviver (englischsprachige) Scrabbleclub. (www.scrabble.org.il). Dieser Club (Verein möchte ich es in dem Kontext nicht nennen, zumindest nach israelischem REcht ist das viel weniger formalistisch als bei uns (eV lässt grüßen) aber nach deutschem Recht wäre es wohl ein eV.) ist für mich das Idealbild eines Scrabbleclubs, was Teilnehmeranzahl, Regelmäßigkeit und Organisationsstraffheit angeht, daher möchte ich ihn ein bisschen vorstellen:
1) Regelmäßigkeit: Der Club trifft sich einmal die Woche (jeden Montag) jeder spielt 3 Spiele à 2x25 Minuten (meistens mit Uhr), zwischen den Spielen gibt es je 10 Minuten Pause, für Kaffee/Kuchen etc wird gesorgt. Das alles findet in den Räumen eines (sehr gut ausgestatteten Schachclubs statt, da merkt man das Israel viele russische Einwanderer hat, bei denen Schach ne Riesenrolle spielt). Unkostenbeitrag PRO Abend 20 Isr. Schekel (also je nach Kurs 3,50-5 Euro), dafür zahlt man nichts wenn man nicht kommt. Davon wird die Raummiete bezahlt, sowie Getränke und Snacks, sowie ein Grundstock für die Ausrichtung der Turniere; Alle beginnen gleichzeitig, und alle hören (fast) gleichzeitig auf.
2) "Personal" Der Club gründete sich 1999 mit ca. 8-10 Personen die alle mal irgendwo bei Scrabbleturnieren auftauchten. Seitdem waren 400 Personen irgendwann mal zu mind. einer partie anwesend. (Evan Cohen, der Gründer und Vorsitzender (ein gebürtiger Südafrikaner, Herz und Hirn des Clubs, und selbst Serienmeister, und auch international ein sehr guter Spieler (ich glaube WM-11 bei der WM 2001 oder so) führt minutiös über jedes Treffen Buch. (Siehe auch die extrem ausführliche Homepage). Regelmäßig kommen 25-35 Spieler. An besonders guten Tagen bis ca. 40; an schlechten Tagen 16-18. Darunter gab es in den letzten zwei Jahren aber nichts. Die Leistungsstärke ist extrem gemischt. Vom blutigen Anfänger bis Vollprofis ist alles dabei. Besonders toll für Anfänger ist, das auch einige Damen dabei sind, die selbst keine Englisch-Muttersprachler sind, daher auch für Anfänger mal zu schlagen sind, und man daher recht schnell Erfolgserlebnisse verbuchen kann. Ausserdem haben Anfänger (erste 4 Abende) das Recht frei anzuzweifeln, sowie die Twoletterwordlist zu benutzen. (Bei vielen Treffs in Deutschland ist das ja oft eine hohe Schwelle. Da sind zwar dann nur 6 Personen bei so einem Treff dabei. Diese 6 sind aber alle dann oft so gut, dass ein Anfänger kaum mal den Hauch einer Chance hat. Dieses Problem hat der Club in Tel Aviv wegen seiner sehr homogenen Mitgliederstruktur nicht. (Altersmäßig alles zwischen Anfang/Mitte 20 bis Anfang 90 (!) vertreten, und auch wenn man die Geburtsosrte der Mitglieder abklappern wollte, wäre man lange unterwegs (spontan fallen mir da Bukarest, Montevideo, Kapstadt, Kairo, Danzig, New York, L.A., Melbourne, London, Glasgow, Tel Aviv ein... und ich habe gar nicht lange nachgedacht :D) Das hat mich auch gleich angesprochen dass es einfach ein so wilder Mix an Personen war.
3.) Organisation. Evan Cohen führt ein straffes Regiment mit einem ausgeklügeltem Ligasystem. Es gibt 3 Ligen mit Auf und Abstieg. Eine Saison hat 25 Spieltage (man spielt also max. 75 Spiele). Um eine Vergleichbarkeit zu erzielen, wenn jemand nicht bei allen Spielen dabei war gilt als maßgebliches Abgrenzungskriterium die Prozentzahl der Siege ggü der Niederlagen; man muss aber mind. 33% der Spiele (also 25) bestritten haben um nicht kampflos abzusteigen. (Ausnahmen wegen Krankheiten werden gesondert betrachtet). Die Paarung erfolgt wie folgt: Das erste Spiel spielt jeder gegen jemanden aus der eigenen Liga. Danach spielt ein Sieger gegen ein Sieger und ein Verlierer gegen ein Verlierer, unabhängig von der LIga, hier kommt es auf die Punktzahl im ersten Spiel an. (Dh. der beste Spieler des Clubs kann im zweiten Spiel gegen einen aus der untersten Liga (oder sogar einen Anfänger) spielen, wenn er eben nur 300 Punkte hat (passiert natürlich selten. Im letzten Spiel des Abends spielen dann Leute mit 2 Siegen gegen Leuten mit 2 Siegen etc.
SOviel zu dem CLub in Tel Aviv. Einen ähnlichen (gegründet von einem geb. US-Amerikaner) gibt es in Jerusalem, dort sind ca. 60 Leute regelmäßig aktiv. Ein witziger fakt am Rande: Die unselige Trennung der Wörterbücher (Nordamerika vs Rest der Welt) setzt sich in Israel fort... Jerusalem spielt mit der US-Variante, Tel Aviv mit dem internationalerem.
In Deutschland gibt es so weit ich weiss keinen wirklich organisierten "eV", auch der Heidelberger Club ist nichts anderes als ein regelmäßiger Treff. Probleme einen Club aufzubauen (wie etwa den in Tel Aviv oder Jerusalem, oder etwa in UK/USA wo es ja sehr viele vergleichbare Clubs gibt) ist der recht kleine Verbreitungsgrad von Scrabble in Deutschland im Vergleich zu englischsprachigen Gegenden, die relativ ungleichmäßige Bevölkerungsstruktur (insbesondere im verlgeich zu Israel), und vor allem, dass es schwer ist als "Anfänger" sich unter Profis zu behaupten. Das größte Potenzial zu einem richtigen Club/Verein/Treff (ich würde dide strenge trennung da grds. nicht machen) sehe ich in Hamburg, weil es hier ziemlich viele Turnierspieler gibt. Leider stehen individuelle Befindlichkeiten einer organisierteren Struktur wohl entgegen. In Düsseldorf, Frankfurt, St- Gallen, Wien, Berlin, OWL, Augsburg/München, WEsterwald kenne ich darüber hinaus Treffs bei denen ich mir langfristig auch eine Entwicklung wie den Israelischen CLubs vorstellen/erhoffen würde.
Bin ja gerade innerhalb der Agglomeration Konstanz/Kreuzlingen einmal über die Grenze umgezogen, und da kriegt man zwangsläufig so manches Schweizzerische Juwel mit...
Bei einem Spiel außerhalb eines Turniers konnte ich gleich mit meinem neuen Schweizerischen Wortschatz punkten. Meine Gegnerin legte ZEIGENDE (68P) (mit dem Z auf dem Doppel, gleich zu Beginn). Ich konnte mich eines Parkverbotsschildes vor meiner haustüre erinnern, auf dem stand "Parken verboten"- "Fehlbare werden verzeigt" erinnern und legte VERZEIGENDE für 66 Punkte... :D
Übrigens sind auch eine Menge Anglizismen eigentlich (auch) Helvetismen:
Dazu gehören: Penalty Corner Hand (interessant weil man dadurch ein S anfügen kann) Goal/Goalie/Goali Tumbler (Trockner) Offside (-s,-s) und auch offside...
bei letzterem frag ich mich ob man das wohl beugen kann... dem offsidem Spieler klingt doch auch nach einigen Championslagen auf SF2 sehr gewagt...
Klar, war er anders gedacht, und langfristig hoff ich auch, dass wir noch dahinkommen, dass er uns als dauerhafte Hilfe dienen kann, aber im Moment ist er (auch aufgrund der Tatsache, dass Fehler nicht zu korrigieren sind) für den Turnierbetrieb nicht geeignet. Das Buch entstand unter einem enormen Zeitdruck, und soweit ich weiss hatten die Autoren nicht die jahrelangen Vorarbeiten wie sie in Deiner Liste zu bewundern sind gemacht. Ich weiss vom Autor, dass er selbst es lieber gesehen hätte, wenn es die Qualität gehabt hätte die ein Turniertaugliches buch haben sollte, aber wie gesagt, dass dies nicht erreicht wurde lag vor allem an den Umständen.
Ob schlecht oder nicht. Für unsere Turniere eignet er sich nicht, dafür sind einfach zu viele Fehler mit drin, (die eindeutig als solche zu werten sind). Ich hoffe sehr, dass zukünftige Auflagen auch unseren strengen Ansprüchen genügen. Eine Benutzung dieses Buches wäre m.E. im Moment eher von Schaden als von Nutzen, da die Fehler (die auf jeden Fall entwschuldbar sind) einfach noch zu unbekannt sind.
@Gero. Auf der einen Seite hast Du sicherlich Recht, wenn Du sagst, dass wir mit einer flexiblen Liste schneller Fehler ausmerzen können. Mir ist aber auch immer die "Spielsicherheit" aller Teilnehmer wichtig. Dh ich muss VOR dem Turnier die Möglichkeit haben zu wissen ob das Wort XXX gültig ist oder nicht. Was auf keinen Fall passieren sollte, ist dass ein Wort von dem einen ComputerSR als gültig erklärt wird, von dem anderen aber nicht...daher hätte ich gern, dass man alle x Jahre ein Update einer GEsamtliste macht, und nach dem Stichtag ärgert man sich meinetwegn über die Fehler, aber lebt halt bis zum nächsten Stichtag (=nächste Auflage) damit...So machens die Amis und Briten (Korrekutren gibts da nur in echten Extremfällen), und gar nicht soo schlecht.
Klar gibts den schon seit 2-3 Jahren, aber er hat SOOO viele Fehler, ungereimtheiten etc, dass er nicht das was er abbilden soll (alle Stichwörter die im R-Duden verzeichnet sind, und deren Ableitungen) darstellt. Aus diesem Grund ist er für "uns" nicht brauchbar.