-lo|ge, (seltener:) -log, der; -logen, -logen [zu griech. lógos, Logos]: in Zus., z. B. Ethnologe, Grafologe.
Demnach darf das E bei auf -loge endenden Bezeichnungen weggelassen werden, sofern dort der Verweis [↑-loge]angegeben wird, wie z.B.
Grafologe, Graphologe, der; -n, -n [↑-loge]: Fachmann auf dem Gebiet der Grafologie.
Demnach ist hier die Form Grafolog bzw. Grapholog auch zulässig. Da gibt es einiges für die UD-Kategorie nachzuarbeiten. Allerdings gilt es zu beachten, dass es durchaus einige Begriffe gibt, wo der Verweis fehlt, wie z.B. Philologe.
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Hm, ich bin da nicht so sicher, ob der Hinweis wirklich bedeutet, dass es für dieses Wort die Alternativform gibt. "seltener" kann ja auch bedeuten, dass es nur bei weniger Wörtern zum Einsatz kommt. Im GWD gibt es auch diesen Verweis, zudem die Formen "Astrolog" und "Psycholog" (keine weiteren, wenn ich nichts übersehen habe), die beide als "veraltet" gekennzeichnet sind.
Wenn es im UD allerdings gar kein "-log"-Wort mehr gibt, wäre der Eintrag überflüssig, wenn er nicht so gemeint wäre, wie Gero ihn auffasste. Schwierig ...
Danke für deine Anmerkungen. Merkwürdigerweise gibt der UD bei Ägyptologe keinen Verweis (↑-loge) an - obwohl diese Form im GWD aufgeführt wird! - bei Psychologe hingegen schon. Ich kann dahinter kein System erkennen, warum einmal auf die wohl veraltete Form -log verwiesen wird, ein andermal aber nicht. Warum fehlt bei Ägyptologe der Verweis? Ist Agyptolog noch mehr veraltet als Seismolog? Warum fehlt im UD der Verweis bei Astrologe, obwohl Astrolog im GWD gelistet war?
Allerdings ergaben weitere Recherchen einen (für mich) überraschenden Fund:
Wahrig: …lo|ge = österr.: …log [griech.] in Zus.: Kenner, Forscher, Wissenschaftler, z. B. Psychologe
Kann das des Rätsels Lösung sein? Was sagt Hans als Österreicher dazu?
Gero
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Soeben ist mir aufgefallen, dass im R-Duden VORDERST und HINTERST als selbständige Wörter angeführt sind. Im U-Duden stehen bei diesen Wörtern Punkte "..." dabei, d.h. sie brauchen noch gewisse Endungen.
Interessanterweise führt der R-Duden UNTERST auch nur mit solchen Punkten an. (Ebenso das kleingeschriebene "oberst", aber das ist wegen des Substantivs "Oberst" für uns nicht relevant.)
Es scheint also so zu sein, dass bei VORDERST und HINTERST im R-Duden die Punkte einfach vergessen wurden, oder?
Zitat Es scheint also so zu sein, dass bei VORDERST und HINTERST im R-Duden die Punkte einfach vergessen wurden, oder?
Da bin ich mir nicht sicher. Interessanterweise führt canoonet die Elative zuunterst, zuoberst, zuhinterst und zuvorderst als Adverbien, jeweils mit dem Hinweis abgeleitet von zu+unterst bzw. oberst ... etc. Die Formen unterst, vorderst und hinterst haben aber auch dort keinen Eintrag, wohingegen der RD hinterst und vorderst augenscheinlich als Synonym aufführt.
Die achte Auflage des Grammatikduden steht Elativen mittlerweile wesentlich toleranter gegenüber - ich berichtete hier bereits vor einiger Zeit: der neue Grammatikduden 8. Auflage
Möglicherweise "färbte" dies auf den RD 25 ab, der ja zeitgleich zum GD erschien. Wie gesagt, eine Vermutung. Andererseits wurde aber im RD 25 vorig gecancelt ...
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ich komme mit dem Verweis -loge auf keinen grünen Zweig. Ich kann die mögliche Interpretation von Vektor nicht ausschließen. Bevor ich womöglich falsche Formen einpflege, lasse ich es lieber sein. Kein Ökolog, kein Radiolog und kein Önolog. Weniger ist manchmal mehr.
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Entschuldige bitte, Gero, ich habe erst jetzt gesehen, dass du mich bezüglich "-log" persönlich angesprochen hast. In Österreich sind diese "log"-Formen tatsächlich weit verbreitet, aber hauptsächlich in der mündlichen Sprache, und das hat wohl nicht viel Bedeutung. Und selbst da scheint es mir so zu sein, dass vor allem ältere und weiter verbreitete Wörter wie Astrolog oder Psycholog so gesprochen werden, dagegen kaum etwa Ägyptolog.
Im DWDS-Korpus finden sich 41 Treffer für Psycholog, die meisten aus Quellen vor 1930. Ähnlich sieht es bei Geolog aus. Für Ägyptolog werden 8 Treffer angezeigt, davon 7 aus dem Jahr 1906 und einer von 1927.
Ich würde daher auch dafür sein, die "-log"-Varianten nicht aufzunehmen.
Aber wie steht es mit der Zulässigkeit von veraltenden/veralteten Formen? Und wie steht es mit der Zulässigkeit von umgangssprachlichen Formen?
Sind diese von vornherein auszuschließen? Ich stelle in Frage, ob diese Kriterien allein schon genügen, um die Austriazismen auf -log (laut Wahrig) für ungültig zu erklären.
Ich frage nur, weil man das vielleicht auch bedenken sollte. Wie viele veraltete/veraltende und umgangssprachliche Ausdrücke gibt es nicht, die trotzdem gültig sind...
Zitat von VektorHm, ich bin da nicht so sicher, ob der Hinweis wirklich bedeutet, dass es für dieses Wort die Alternativform gibt. "seltener" kann ja auch bedeuten, dass es nur bei weniger Wörtern zum Einsatz kommt.
Ich kann diesen Einwand nicht außen vor lassen, deswegen meine Zurückhaltung. Für mich ist der Fall nicht abschließend beurteilbar. Deswegen lass ich lieber die Finger davon.
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Ja, Bussinchen, das ist natürlich eine wichtige grundsätzliche Frage. Das hängt eng damit zusammen, welche Wörterbücher in welcher Rangfolge für die Entscheidung herangezogen werden, und natürlich auch, inwiefern allgemeine Verweise Gültigkeit haben. Ich schätze, dass es noch eine Weile dauern wird, bis wir in diesen Fragen zu einer befriedigenden Antwort kommen. Aber gerade solche Beispiele wie mit dem "-log" tragen wohl dazu bei, gewissermaßen unsere Sinne zu schärfen. Während ich z.B. früher gedacht habe, man sollte der Einfachheit halber allgemeinen Verweisen entweder immer oder nie folgen, bin ich mir da jetzt nicht mehr ganz so sicher. Trotzdem finde ich, dass es sehr wichtig wäre, möglichst klare und eindeutige Regeln zu finden, nach denen über die Gültigkeit eines Wortes entschieden wird.
P.S.: Auch ich halte den Einwand von Vektor für berechtigt.
Alle eure Argumente sind völlig OK. Es gibt wieder mal kein eindeutiges Richtig oder Falsch. Und wenn Gero diese -log-Formen erstmal nicht einpflegt, dann halte ich das für eine weise Entscheidung. Wer in Scrabble3D partout eine Form auf -log legen will, kann ja dann die Umfrage mit Ja beantworten/beantworten lassen.