Bei kriseln wird sich vorerst wohl nix ändern, da es wie sexy oder frommen im Reglement als Beispiel aufgeführt wird. Frommen wird im neuen GWD auch nicht mehr als unpersönliches Verb aufgeführt, wobei mich ärgert, dass mir das nicht schon früher aufgefallen ist. Der UD weist hier nämlich einen Fehler auf, den die Redaktion nun offensichtlich bemerkt hat. Weitere Ausführungen oder gar Wutanfälle frommen sich aber noch nicht ...
An einem Neureglement wird wohl kein Weg vorbeigehen.
Beispiele haben sich dan den Regeln zu richten - nicht umgekehrt ... Die Frage ist eben, ob GWD4 den UD7 als "Entscheider im Zweifelsfall" ersetzen soll; der größere Umfang und das neuere Erscheinungsdatum sprächen dafür - die (preisbedingt) schwierige Verfügbarkeit dagegen.
Inhaltlich hatte ich mit der Unpersönlichkeit des Kriselns ja schon länger Probleme ...
Das GWD war ja (zumindest in letzter Zeit) nur nachrangig - es ist ja ein Unterschied, ob viele Wörter der GWD-Beurteilung bedürfen (und dort ein einzelner GWD-Besitzer gar nicht alles überblicken könnte) oder ob das GWD weiter hinten in der Rangfolge steht und dann nur in wenigen Einzelfällen zu Rate gezogen wird.
Leider war bei der Neufassung des Reglements nicht bekannt, dass eine Neuauflage des GWD erscheint ..
Nachdem das GWD letztlich nichts anderes als ein "aufgemotzer" UD ist, sollte bei der unvermeidlichen Neufassung des Reglements ein sinnvoller Kompromiss gefunden werden. Denkbar wäre, dass beide Kompendien zu Rate gezogen werden und im Zweifelsfall dem Kompendium der Vorzug einzuräumen ist, welches aktueller ist.
Ich für meinen Teil möchte keine Wörter führen, für die anhand des Dudenkorpus der Nachweis geführt werden kann, dass ich nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit bin...
Mir langt schon der Rückzug der Dudenredaktion beim Verb genugtun, das im neuen GWD anders ausgedeutet wird als in dem erst vor einem halben Jahr erschienenen UD ...
Ich denke, wir müssen uns von der Vorstellung lösen, dass das Reglement ein Instrument ist, mit dem im Prinzip jeder Scrabbler (oder zumindest jeder Schiedsrichter) feststellen kann, ob ein Wort gültig ist oder nicht. Angesichts der vielen subtilen Probleme sehe ich das Reglement nur als eine Richtschnur, an die wir uns bei der Erstellung der Wortlisten so weit wie möglich halten sollten. "Wir", das ist natürlich der Wörterausschuss. Und in diesem kleinen Rahmen scheint es durchaus vernünftig zu sein, das GWD heranzuziehen.
Dass ein Schiedsrichter nachvollziehen kann, ob ein Wort gültig ist oder nicht, wäre allerdings schon ziemlich wünschenswert - denn nur so ist auch für Wörter mit mehr als 9 Buchstaben eine fundierte Entscheidung garantiert. Dass das nicht hundertprozentig praktikabel ist, ist mir natürlich auch klar - auch heutzutage ist ja nicht immer (oder fast nie?) ein U-Duden vor Ort.
Meine Äußerungen bezogen sich durchaus auf die Arbeit im Wortausschuss - wenn der GWD darin weit verbreitet ist, kann man ihn nutzen; falls er z.B. nur einmal verfügbar ist, halte ich das für problematisch.
Wichtig wäre eben eine öffentliche Darstellung der Entscheidungsreihenfolge - die dann bei Neuerscheinen eines geeigneten Werkes zum nächsten Stichtag geändert werden sollte. Das heißt auch, dass durch den GWD bedingte Änderungen möglichst "flächendeckend", also auf einen Schlag eingebracht werden sollten - und nicht Einzelfälle herausgepickt werden sollten, wo analoge Fälle noch gar nicht beachtet werden konnten.
Wir haben jedenfalls mindestens zwei GWDs zur Verfügung (Gero und ich).
Das Ziel ist natürlich, dass es auch für mehr als neun Buchstaben eine verbindliche Wortliste gibt. Aber es ist mir schon klar, dass das noch eine Weile dauern wird.
die für jeden einsehbare "Duden online"-Suche entwickelt sich zunehmend zu einem guten Informationsmedium und speist sich (zumeist?) aus den Inhalten des UD bzw. GWD. Insofern verliert das GWD etwas von seinem Status als Luxus-Informationsquelle.
Ich benutze das Medium mittlerweile recht häufig und das nicht ohne Erfolg, erst kürzlich cancelte ich die Strahlkräfte...
Mir gefällt Duden Online auch recht gut, aber trotzdem habe ich ein ungutes Gefühl, wenn eine Entscheidung nur darauf beruht. Es ist ja nicht klar, wie die Eintragungen im Online-Duden zustande kommen, und außerdem können sie leicht von einem Tag auf den anderen geändert werden.
Es könnte ja z.B. doch sein, dass Canoo recht hat, wenn er Strahlkräfte anführt.
Was heißt überhaupt "recht haben" in diesem Zusammenhang? Am ehesten hat doch wohl der recht, der die besseren Argumente hat. Aber die bleiben meist unsichtbar ...
Zitat von linhartWas heißt überhaupt "recht haben" in diesem Zusammenhang? Am ehesten hat doch wohl der recht, der die besseren Argumente hat. Aber die bleiben meist unsichtbar ...
Haha, nicht so bei uns unten im Latein-Forum! Ätsch! Da kann jeder, der mag, unsere im allerhöchsten Grade sichtbaren Argumente nachlesen und mitdiskutieren!
... aber letztlich besteht doch Einigung, dass wir in Zweifelsfragen dem Dudenkorpus den Vorrang einräumen, oder?
Dass die Dudens in Sachen Plural manchmal grenzwertige Entscheidungen treffen, ist (leider) eine andere Sache, mal abgesehen von den Fällen, wo sich die Redaktion offen selbst widerspricht - wie z.B. beim Ökopunkt ...