Interessanterweise steht ethe in der Spellcheckerliste, ethesin aber nicht. Ich weiß auch nicht, ob ich sonst noch irgendwelche Beugungsformen von ethos aufnehmen soll. (Das θ von ηθος fehlt übrigens bei Glossa.)
Ich habe das mal anhand von mehreren Stichproben kontrolliert.
Es sieht mir ganz danach, dass bei sämtlichen griechischen Wörtern, die ein θ (Theta) enthalten müssten, dieses fehlt, egal an welcher Stelle im Wort das θ steht.
Einige Beispiele:
Thălassa, ae, f., = αλασσα (the sea), I. the title of the ninth book of Apicius, which treats of sea-fish.
thĕātrum, i, n., = εατρον, I. a playhouse, theatre (cf.: scena, spectaculum, ludus). I. Lit. : num theatrum, gymnasia, porticus, etc. ... rem publicam efficiebat? [...]
chrȳsŏthăles, is, n., = χρυσοαλες, I. a kind of aizoon or houseleek, wall-pepper, called also erithales, trithales, and isoetes, Plin. 25, 13, 102, § 160.
mȳthŏs, i, m., = μυος, I. a fable, myth (late Lat. for fabula): callentes mython ( gen. plur. Gr. μυων), plasmata, Aus. ap. Prof. Carm. 21, v. 26.
Ichthyŏphăgi, ōrum, m. (ιχυοφαγοι, fish-eaters), I. the name of several nations living upon fish, Plin. 6, 23, 25, § 95; Greek gen. plur. Ichthyophagōn, id. 6, 28, 32, § 51.
pĭnăcŏthēca, ae, and pĭnăcŏ-thēcē, ēs, f., = πινακοηκη, I. a picture-gallery : ut videant pinacothecas, Varr. R. R. 1, 2, 10: ut in pinacothece faciant, id. ib. 1, 59, 2; Vitr. 6, 5; 6, 18; Plin. 35, 2, 2, § 4: celeberrimi pictores, quorum tabulae pinacothecas implent, id. 35, 11, 40, § 148: FLAVIVS APOLLONIVS QVI FVIT A PINACOTHECIS,director of the picture-galleries Inscr. Fabr. 724, n. 443.
In dem Programm Glossa fehlen nicht nur die Markierungen für griechische Wörter etc., sondern manche Artikel stehen fehlerhaft und schwer auffindbar in der Datenbank. (Dasselbe gilt für ls_latindictionary.)
Es ist nicht das erste Mal, dass uns so etwas auffällt, aber ich möchte hier einmal einen solchen Artikel dokumentieren.
Zitat Letus, i, m., I. a mountain in Liguria, Liv. 41, 18; Val. Max. 1, 5. 1. †† leuca ( leuga), ae, f. a Celtic word, whence the Fr. lieue, a Gallic mile of 1500 Roman paces, a league : λευκημετροντιγαλακτικον, Hesych.: leuca finitur passibus mille quingentis, Isid. Orig. 15, 16: cum et Latini mille passus vocent, et Galli leucas, et Persae parasangas, et rastas universa Germania, Hier. in Joel, 3, 18: exinde non millenis passibus sed leugis itinera metiuntur, Amm. 15, 11, 17: quarta leuga signabatur et decima, id est unum et viginti millia passuum, id. 16, 12, 8; cf. also Inscr. Orell. 1018; 1019; 5063.
Es gibt also in Glossa keinen eigenen Artikel "leuca" (sondern nur "Leuca"). Stattdessen ist der Inhalt dieses Artikels an den vorhergehenden "Letus" angehängt. Das hängt offensichtlich damit zusammen, dass der Artikel "leuca" mit "1. †† " beginnt.
Wenn man also ein Lemma mit Glossa nicht findet, ist es immer ratsam, auch das vorhergehende Lemma anzusehen.
Abgesehen davon sieht man an diesem Beispiel auch, dass bei griechischen Textteilen die Wortzwischenräume fehlen und Großbuchstaben klein geschrieben sind. Der obige String λευκημετροντιγαλακτικον sollte richtig so aussehen (ohne Akzente):
Es ist noch schlimmer, als ich im vorigen Beitrag beschrieben habe. Manche Artikel sind nämlich mit Glossa überhaupt nicht auffindbar, auch nicht als "Anhängsel" zu einem anderen Artikel, obwohl sie in der Datenbank stehen.
Beispiel (mit Mathematica auf Umwegen gefunden):
†† 2. asia, ae, f.; among the Taurini, rye, in pure Lat., secale, Plin. 18, 16, 40, § 141.
Die Numerierung "2." kommt daher, dass mit der Nummer "1." das Lemma "Asia" angeführt ist. Unter "Asia" findet Glossa aber nicht diesen Artikel bzw. Artikel-Teil.
Ein anderes Beispiel dazu ist nabis, siehe †† NABIS.
Es scheint relativ viele solche Wörter zu geben. Hier ist noch eines:
‡† nemen, inis, n., = νημα, a yarn, thread: trino de nemine fati, Inscr. Grut. 690, 5 cf. nema.
Das einzig Gute daran ist, dass es sich durchwegs um Wörter handelt, die mit Kreuzen oder Sternchen markiert sind.
phthĭsisco, ĕre, I. v. inch. n. [phthisis], to become consumptive or phthisical : phthisiscentibus medicabilis piscina, Sid. Ep. 5, 14.
- ist keine falsche Lesart!
Aber:
phthitarus ist die falsche Lesart!
Bug in der Datenbank entdeckt!
Der Eintrag phthitarus wird weder in Glossa.exe noch in la-dictionary.exe gefunden, obwohl er im pdf-Faksimile drinsteht! Dieser Bug hat m.E. etwas mit den Kreuzen † zu tun! Auch bei dem äthiopischen Fremdwort †† nabis/nabun liegt ja so ein Fehler vor!
Hier poste ich einmal ein Beispiel für einen eklatanten Digitalisierungsfehler:
Zitat rĕ-cŏlo, cŏlŭi, cuitum, 3, v. a., I. to till or cultivate again, to work anew ...
Natürlich sollte es nicht cuitum sondern cultum heißen.
Dieser Fehler ist besonders unverständlich, weil die Stelle im pdf-File sehr gut lesbar ist.
Es handelt sich nicht um einen Fehler des Programms Glossa, da derselbe Fehler auch in den anderen Programmen auftritt, die auf denselben Daten beruhen (latindictionary und Perseus).
Hier ist ein weiteres Beispiel für einen krassen Digitalisierungsfehler:
Zitat lŏquor, cātus (quūtus), lŏqui ( I. inf. loquier, Naev. ap. Gell. 1, 24, 2), v. dep. n. and a. [Sanscr. lap-, to talk, whisper; Gr. λακελακονλασκω], to speak, talk, say (in the lang. of common life, in the tone of conversation; cf. Quint. 9, 4, 10; 11, 3, 45).
Statt cātus sollte es natürlich cūtus heißen. Hier ist der Fehler aber insoferne entschuldbar, als das ū im pdf-File doch ziemlich schlecht lesbar ist.
Bei diesem Artikel fällt auch noch ein weiterer ziemlich störender Fehler auf, der schon weiter oben erwähnt wurde (Bugs im L&S-Programm Glossa.exe): Wenn mehrere griechische Wörter hintereinander stehen, werden sie ohne Zwischenräume und Satzzeichen geschrieben. Statt λακελακονλασκω sollte es λακ-, ελακον, λασκω heißen (abgesehen von den fehlenden Akzenten).
Ich glaube noch nicht einmal, dass es sich hier um einen Digitalisierungsfehler im eigentlichen Sinne handelt. Es könnte auch schon an der eingescannten Druckversion liegen. Es kann sein, dass der Druck an dieser Stelle im Buch nicht ganz einwandfrei war oder dass da ein kleiner Flecken drauf war oder eine kleine Fussel darüber lag oder irgendetwas in dem Stil...
Beim Stichwort scaenŏgrăphĭ_a wird nach dem kurzen, betonten ĭ fälschlicherweise ein Unterstrich eingefügt, der in der pdf-Version nicht vorhanden ist. Ebenso innerhalb des Artikels beim Wort scĭāgrăphĭ_a, das in Glossa.exe auch nicht fett gedruckt dargestellt wird, obwohl es in der pdf-Version des L&S fett gedruckt ist.
Zitat von Glossa.exescaenŏgrăphĭ_a, ae, f., = σκηνογραφια, I. a drawing in perspective : scaenographia est frontis et laterum abscedentium adumbratio ad circinique centrum omnium linearum responsus, Vitr. 1, 2, 2 Rode. (Others read scĭāgrăphĭ_a, σκιαγραφια, in the same signif.)
Linhart, kannst du überprüfen, ob grundsätzlich nach jedem kurzen, betonten ĭ so ein Unterstrich eingefügt wird oder ob das hier ein Einzelfall ist?
Ich kann nicht sofort sagen, unter welchen Umständen so ein Unterstrich eingefügt wurde, vermute aber, dass das immer dann der Fall ist, wenn in der pdf-Version auf dem i sowohl ein Länge- wie ein Kürze-Zeichen angebracht ist. Hier ist ein anderes Beispiel:
Zitat stĭ_pendĭārĭus, a, um, adj. [id.] .
An diesem Beispiel ist besonders merkwürdig, dass das verwandte Wort stipendium ein eindeutiges Längezeichen über dem ersten i hat:
Zitat stīpendĭum, ii, n. [contr. from stipipendium, from stips-pendo] .
(Ich habe es leider nicht geschafft, Bilder von den entsprechenden Passagen des pdf-Files hier einzustellen.)
Zitat von linhart(Ich habe es leider nicht geschafft, Bilder von den entsprechenden Passagen des pdf-Files hier einzustellen.)
No problem! Ich hab schnell Screenshots angefertigt und stelle sie hier zur Illustration des Problems ein.
Interessant ist, dass die Darstellung des i der ersten Silbe von stipendialis und stipendiarius im pdf-File von den diakritischen Zeichen her identisch zu sein scheint. Trotzdem werden beide Wörter in Glossa.exe unterschiedlich angezeigt: stīpendĭālis mit langem ī - stĭ_pendĭārĭus mit kurzem ĭ und Unterstrich _ . Man beachte auch die Darstellung von Plur. subst. : stī^pen-dĭārĭi im Inneren des Artikels (auch hier wieder nicht fett gedruckt, obwohl Fettdruck im pdf-File vorliegt).
Zitat von L&S - Glossa.exestīpendĭālis, e, adj. [stipendium], I. of or belonging to tribute : foedere stĭpendiali. by which one engages to pay tribute, Sid. Ep. 8, 9.
stĭ_pendĭārĭus, a, um, adj. [id.] . I. Of or belonging to tribute, liable to impost or contribution, tributary (of imposts payable in money; whereas vectigalis denotes those payable in kind; the former was held to be the most humiliating; cf. Liv. 37, 55 fin. ): civitas, Caes. B. G. 1, 30; Liv. 38, 39; 28, 25, 9: Aedui, Caes. B. G. 1, 36: oppidum, Plin. 5, 4, 4, § 29: provincia, Flor. 2, 17: vectigal, i. e. a fixed yearly impost or contribution in money, Cic. Verr. 2, 3, 6, § 12: praedia, Gai. Inst. 2, 21.— Plur. subst. : stī^pen-dĭārĭi, ōrum, m., tributaries (in money; whereas vectigales in kind): socii stipendiariique populi Romani, Cic. Div. in Caecil. 3, 7; id. Balb. 9, 24; id. Leg. 3, 18, 41; Caes. B. G. 7, 10; (opp. vectigales) Cic. Verr. 2, 4, 60, § 134; id. Prov. Cons. 5, 10; cf. Liv. 24, 47; 37, 55 fin.—Sing. : vectigalis stipendiariusque et servus populi Romani (Hannibal), Liv. 21, 41, 7.— II. In milit. lang., receiving pay, serving for pay, stipendiary : (Romani) postquam stipendiarii facti sunt, Liv. 8, 8, 3: cohortes, Auct. B. Afr. 43.
Diesen Fehler mit den Unterstrichen finde ich eigentlich nicht besonders schlimm. Ich habe aus meiner txt-Version einfach alle Unterstriche herausgelöscht.