baff [lautm., eigtl. = verdutzt wie nach einem plötzlichen Schuss, vgl. paff]: in der Verbindung b. sein (salopp; verblüfft, verdutzt, erstaunt sein über etw. Unerwartetes, Unvermutetes): da bist du b., was?
Dieser Eintrag deutet nur prädikativen Gebrauch an: Er ist baff und keine attributive Verwendung: ein baffer Typ
Der Scrabble-Duden bestätigt diese Annahme, hier werden keine Beugungen zugelassen.
Ich habe diese Auffassung mit dem Wortschaftz der Uni Leipzig abgeglichen. Bis auf eine Ausnahme wird baff tatsächlich nur prädikativ verwendet. Diese einzige Ausnahme war BAFFES in einer Online-Ausgabe des (Münchner?) Merkur. Der Wortschatzfundus der Uni Leipzig wird u.a. vom Dudenverlag als Referenzquelle benannt, insofern lege ich großen Wert auf dessen Meinung.
Dies vorausgeschickt werde ich die bisher geführten Beugungen der Grundform (fachsprachlich Positiv) von BAFF mit dem nächsten Update streichen und auch nicht unter die optionale Rubrik strittige Wörter aufnehmen. Eine Steigerung von BAFF war eh nie eingestellt.
Bei den vielen Kritikpunkten am Scrabble-Duden ist hier auch einmal Lob angebracht.
Gero
Selbiges gilt natürlich auch für PAFF, allerdings wurde hier der ausschließlich prädikative Gebrauch bereits von Anfang an beachtet. Vermutlich war mein Sprachgefühl bei P bereits weiter entwickelt als bei B ...
Es stimmt, dass die Uni Leipzig nur ein Beispiel für BAFFES angibt: Baffes Erstaunen. Test: Googeln mit "baffes Erstaunen" (in Anführungszeichen gesetzt) ergibt immerhin satte 10700 Treffer. "Baffes Erstaunen" (Nominativ und Akkusativ) scheint also eine durchaus geläufige Verbindung zu sein. Dann ist der Schritt bis zu "mit baffem Erstaunen" (Dativ) nicht mehr weit.
Für "baffer Miene" gibt es 2 Treffer. Das ist wirklich nicht viel, aber meinem Sprachgefühl nach klingt "mit baffer Miene" keineswegs ungewöhnlich oder seltsam oder falsch. "baffes Gesicht" ergibt 10 Treffer. "baffen Gesichtern" ergibt immerhin 1 Treffer. "baffen Leuten" ergibt 2 Treffer. "baffen Zuschauern" ergibt 1 Treffer. "baffer Zuschauer" (Genitiv Plural) ergibt 2 Treffer (zeit.de; http://www.zeit.de/1993/52/Unfasslich-aber-wahr).
Nach reiflicher Überlegung komme ich meinerseits doch zu dem Schluss, dass BAFF unter gewissen Voraussetzungen, d. h. in Verbindung mit einigen wenigen, ausgewählten Substantiven, offenbar sehr wohl attributiv gebraucht werden kann, auch wenn dies - abgesehen von "baffes Erstaunen" - nur relativ selten der Fall ist und der rein prädikative Gebrauch absolut dominiert. Daher würde ich mich in dieser Frage denn doch dem Schiri anschließen und alle Beugungsformen von BAFF zulassen.
Nachtrag Zum Vergleich: "erstaunter Miene" ergibt auch nur 97 Google-Treffer, was in Anbetracht der unendlichen Weiten des Internets eigentlich auch nicht sehr viel ist. "verdutzten Zuschauern" ergibt 52 Google-Treffer. Dementsprechend müsste man die geringe Zahl der Treffer mit attributivem BAFF vielleicht etwas relativiert betrachten.
Deinen Ausführungen nach zu urteilen wäre eigentlich nur BAFFES einzige Flexion salonfähig. BAFFEN /BAFFER / BAFFEM klingt für mich - da muss ich Dir widersprechen - schon sehr gewöhnungsbedürftig, baffes Erstaunen hingegen eigenartigerweise nicht. Den Grundsatz: <gilt eine Flexion, dann gelten alle> hier aufzugeben würde grundsätzliche Probleme aufwerfen, die zu lösen fast nicht mehr möglich wäre.
In Antwort auf:Dies vorausgeschickt werde ich die bisher geführten Beugungen der Grundform (fachsprachlich Positiv) von BAFF mit dem nächsten Update streichen und auch nicht unter die optionale Rubrik strittige Wörter aufnehmen.
Na, dann treffen wir uns halt in der Mitte. Zumindest die Positivformen werden dann doch unter strittige Wörter aufgenommen (Scotty macht es hoffentlich möglich) und der / die User soll(en) selber entscheiden. Hoffentlich legst du nie BAFFE ... dann gibt es entweder ein kirres Bussinchen oder einen kirren Gero.
Was ist denn gegen einen Satz wie "Mit baffem Erstaunen haben wir zur Kenntnis genommen, dass..." grammatisch und stilistisch einzuwenden?
Klingt doch gut! Ich habe mit diesem Satz keine Probleme. Ebenso: "Zu unserem baffen Erstaunen haben wir zur Kenntnis genommen, dass..." "mit baffem Erstaunen" = 9 Google-Treffer, darunter z.B. in einem Leserkommentar zu einem Artikel in der Süddeutschen: http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/368/169874/?page=4
Ich würde nach wie vor für das volle Flexionsprogramm im Positiv plädieren.
PS: Leider hat Canoo.net für "baff" überhaupt keine Einträge.
Das volle "Beugungsprogramm" als Standard einzustellen widerstrebt mir trotz deiner Einwände sehr. Da tickt mein Sprachgefühl offensichtlich anders ....
Es gelten die Belange des SD, die in die Richtung des prädiktiven Gebauchs tendierenden Beispielssätze des RD/UD und die Valenzen lt. Uni Leipzig unter einen Hut zu bringen. Ein Treffer der Uni Leipzig als Fundstelle einer qualifizierten Wortschatzsuche ist mir zu zu wenig, um hier uneingeschränkt Beugungen zuzulassen. Lass es die User selbst entscheiden, ob sie BAFFEN zulassen wollen.
Zum Vergleich: orangem habe ich z.B. ins dic genommen, da hier beim Googeln fast 60 K Treffer zu verzeichnen sind und der Grammatik- als auch der UD diese Form umgangssprachlich sanktionieren. Diese Abweichung von der Turnierregel ist von mir durchaus beabsichtigt, siehe die Entwurfs-Präambel zu "strittige Wörter"
Wenn etwas häufig gebraucht wird, ist es damit noch nicht richtig - Orangefarben! Fremdsprachiche Farbwörter werden nicht gebeugt; denke auch an deine ädagogische Mission
oje, der pädagogische Auftrag ... wenn ich daran denke, wie oft ich/wir beim Scrabbeln f***** und on******* gelegt haben
Die Sprache kommt vom Volk und wenn alle orangem sagen, dann hilft auch mein pädagogischer Zeigefinger nix mehr, deswegen auch die Sanktionierung durch UD/GD - hier vollzieht sich ein sprachlicher Wandel - ob es einem gefällt oder nicht. Ich werd aber auch solche Wörter wie oreangem unter die strittigen Wörter kategorisieren ... allen Leuten recht getan, ist eine Kunst die jeder kann!
Schade, dass im Duden-Newsletter vom 7. März 2008 nichts über "baff" zu lesen ist.
Ich kann aber sehr gut damit leben, dass die Spieler im Falle des Falles selber entscheiden sollen, ob sie die Flexionsformen von BAFF zulassen oder nicht.
Die Diskussion hat sich in Wohlgefallen aufgelöst. Mittlerweile wird baff auch offiziell nur noch zum prädikativen Gebrauch "freigegeben" - soweit mir erinnerlich fand der Richtungswechsel im Frühjahr 2009 statt.
Interessant wäre es aber schon zu wissen, ob man auf offizieller Seite den Duden-Newsletter vom 7.März 2008 zur Kenntnis genommen hat. Mir ist bei kirrer auch heute noch nicht ganz wohl.
siehe blaue Markierung: Diesen Hinweis würde ich so deuten, dass BAFF korrekterweise nur prädikativ gebraucht wird und somit keine Beugungsformen vorkommen.
Googeln nach dem Ausdruck "zu meinem baffen Erstaunen" ergbit nur 3 Treffer, "baffen Erstaunen" 14, "baffes Erstaunen" immerhin 2630 ! Die Verbindung "baffes Erstaunen" scheint in der Sprachpraxis also doch vorzukommen.