Soeben habe ich in L&S ein Wort gefunden, das mich unweigerlich an Bussinchen denken ließ:
Zitat von L&Sbāsĭŏlum, i, n. dim. [id.], a little kiss, Petr. 85 fin. ; App. M. 10, p. 248, 35.
Ich finde es unverzeihlich, dass die Spellcheckerleute dieses schöne Wort übersehen haben, obwohl es auch im Georges steht, an dem sie sich ja hauptsächlich orientiert haben:
Zitat von Georges-1913bāsiolum, ī, n. (Demin. v. basium), ein zärtliches Küßchen, Petr. 85, 6. Apul. met. 10, 21. Not. Tir. 88, 64. Not. Bern. 14b.
Es ist sogar etymologisch mit dem deutschen "Bussi" verwandt:
Zitat von L&Sbāsĭum, ii, n. [for sāvĭum, suavium; cf. Engl. buss; O. Germ. bus], a kiss. I. In gen. (rare and mostly poet. ; most freq. in Cat.; not in Plaut. or Ter.): da mi basia mille, Cat. 5, 7; 5, 13; 7, 9; 16, 12; 99, 16; Mart. 2, 21, 1; 11, 98, 9; 12, 55, 9; 12, 59, 1; Petr. 21, 2, 110: impingere alicui, id. 21, 2, 31.— II. Esp., a kissing of the hand : jactat basia tibicen,throws kisses of the hand Phaedr. 5, 8, 28; so Juv. 4, 117.
Zitat von L&S - Glossa.exebāsĭum, ii, n. [for sāvĭum, suavium; cf. Engl. buss; O. Germ. bus], a kiss. I. In gen. (rare and mostly poet. ; most freq. in Cat.; not in Plaut. or Ter.): da mi basia mille, Cat. 5, 7; 5, 13; 7, 9; 16, 12; 99, 16; Mart. 2, 21, 1; 11, 98, 9; 12, 55, 9; 12, 59, 1; Petr. 21, 2, 110: impingere alicui, id. 21, 2, 31.— II. Esp., a kissing of the hand : jactat basia tibicen,throws kisses of the hand Phaedr. 5, 8, 28; so Juv. 4, 117.
bāsĭŏlum, i, n. [id.], a little kiss, Petr. 85 fin. ; App. M. 10, p. 248, 35.
Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang auch wieder an das schöne persische Wort بوسیدن [busidan] indogermanischen Ursprungs, das du mich vor circa einem Jahr lehrtest, als unser wundersamer fliegender Scrabble3D-Perserteppich mit deiner und Scottys Hilfe im linksläufigen Bogen gen orientalische Gefilde schwebte...
Wie hübsch, Linhart - was für eine schöne Kalligraphie!
Ich freu mich ganz ganz doll über deinen wunderschönen Beitrag! Ist das goldig!!!
Da Persisch auch eine indogermanische Sprache ist, sehe ich das so:
• man = dt. mich, engl./frz./span. me, ital. mi usw. --> = ich (das m ist sonnenklar ein Markierer für die 1. Person Singular)
• to-raa --> das "raa" lass ich mal weg, bleibt "to" übrig = dt. du, dich, veraltet engl. thou, frz./span. te, ital. ti --> = du (das t ist sonnenklar ein Markierer für die 2. Person Singular), "raa" könnte ein Markierer für die Objektform sein.
• mibusam --> die Präsensvorsilbe "mi" lass ich mal weg, bleibt Stamm + Endung "busam" übrig, der Stamm "bus" ist sonnenklar, das ist nämlich das basiolum, von dem hier die Rede ist; und dann wäre da noch die schöne Endung -am mit dem -m der 1. Person Singular, die wir auch im Lateinischen z.B. in Konjunktivformen wie amem (ich möge lieben), amarem (ich würde lieben), amaverim (ich möge geliebt haben), amavissem (ich hätte geliebt) haben, nicht zuletzt auch in der Form sum (ich bin).
So und jetzt übersetz ich dir mal diese wunderschöne Kalligraphie in eine Art moderne, übergreifende indogermanische Koine, in der die Bedeutungen der einzelnen Morpheme noch ersichtlich und nachvollziehbar sind:
Me thou bussibussi-ich. Als Smiley ausgedrückt ergibt das dann das hier:
Ach wie süß!
Danke Linhart! Indogermanistik ist wirklich spannend!
Das "-raa" ist eine Postposition, die den Akkusativ bedeutet. To-raa heißt also einfach "dich".
Wenn ich mich nicht irre, habe ich das schon irgendwo erwähnt. Man kann raa auch als eigenes Wort auffassen, und so wird heute im Persischen oft ein Wortzwischenraum vor dem raa eingefügt. Aber speziell bei to-raa ist das meines Wissens nicht üblich.
Ich müsste diesen interessanten Farsi-Thread glatt mal wieder lesen, da ich alles, was dort steht, schon wieder vergessen habe - wie schade! Aber da siehst du mal, wie schön das ist, dass wir hier im Forum alles so sorgfältig dokumentiert haben; da kann man sich diese Sachen jederzeit wieder zu Gemüte führen, wenn einem danach ist.