(Auch wenn's sehr gewöhnungsbedürftig und unlateinsich ist! Vgl. auch meine Argumentation zu SAXUS. Wer weiß, welche Parther diese Inschriften mit KARUS mit K verfasst haben...)
Wegen KARUS muss ich noch einmal kurz auf SAXUS / SAXE / SAKSUM zurückkommen, siehe SAXUS.
Ich finde es schlimm, dass Lewis und Short Wörter und Schreibweisen, die nur in Inschriften belegt sind, mit Wörtern und Schreibweisen, die nur bei antiken Lexikographen und Grammatikern belegt sind, in einen Topf schmeißen. Meines Erachtens sind Belege bei gebildeten Grammatikern völlig anders zu bewerten als Belege bei Inschriften, die vom gemeinen Volk (inkl. unserem Parther Mygdonius und dem von ihm beauftragten Handwerker!) verfasst wurden. Belege von Grammatikern wie Varro sind seriös, Belege von Leuten wie Mygdonius sind als unseriös einzustufen. Mir liegt das jetzt im Magen, dass wir einerseits KARUS zulassen wollen, dass wir andererseits aber gesagt haben, dass die Formen SAXUS / SAXE / SAKSUM unzulässig seien.
Sollten wir die Kategorie 3, die dem ‡ bei L&S entspricht, aufspalten in ‡Inschr. und ‡Gram., d.h. in zwei verschiedene Kategorien?
Oder sollten wir SAXUS / SAXE / SAKSUM nun doch zulassen, aber eben in die Grammatiker-Inschriften-Kategorie 3 (= ‡ bei L&S verfrachten)?
Wir müssen konsequent sein, was wir aber nicht sind, wenn wir KARUS prinzipiell zulassen (in Kategorie 3), SAXUS usw. aber nicht zulassen.
Ich werde in der nächsten Zeit die Wörter mit dem Zeichen ‡ etwas genauer unter die Lupe nehmen. Wenn es sich einigermaßen machen lässt, wäre ich auch für eine Aufspaltung dieser Kategorie.
Zitat von linhartWenn es sich einigermaßen machen lässt, wäre ich auch für eine Aufspaltung dieser ‡ Kategorie.
Wenn das mit vertretbarem Aufwand möglich wäre, dann könnten wir auch SAKSUM und solche Scherze (falsche Schreibweisen) zulassen. Natürlich stellt sich die Frage, ob es sich von der Anzahl der Wörter her überhaupt lohnt, die Kategorie ‡ aufzuspalten in zwei Kategorien. Vielleicht ist das mit viel Extraarbeit verbunden und bringt im Endeffekt nicht viel, wenn dann nur ein paar hundert Wörter drin stehen...
Ich wüsste daher gern Folgendes:
1. Wäre es möglich, die Wörter, die entweder nur bei Grammatikern oder nur in Inschriften belegt sind, anhand der Angaben im Artikel zum jeweiligen Stichworteintrag zu ermitteln? 2. Wie steht es mit dem Fettdruck bzw. dem Nichtfettdruck? Kommt man da weiter oder gäbe es da Probleme bei der Zuordnung der Wörter in Kategorien?
Zitat von linhartBeim Stichwort CARUS ist auch KARUS in Fettdruck angeführt:
cārus (not chārus; in Inscrr. often kārus, Inscr. Orell. 1175; 2417 al.), a, um, adj.
Ich habe daher karus mit allen Deklinationsformen in die Kategorie 3 aufgenommen (entspricht ‡).
Nochmal zurück zum Fall KARUS:
Beim Durchchecken/Aufarbeiten der Threads mit derzeit noch offenen Fragen ist mir aufgefallen, dass wir inzwischen beschlossen hatten, fünf verschiedene Kategorien anzulegen, siehe Anlegen von Kategorien im latin.dic 1 = † griechische Wörter 2 = †† Wörter aus anderen Sprachen 3 = ‡ Wörter, die nur bei den alten Grammatikern oder Lexikographen vorkommen 4 = * Wörter, die nur einmal vorkommen 5 = Wörter, die nur in Inschriften vorkommen
Das heißt, wir haben jetzt die Belege in Inschriften von denen bei alten Grammatikern oder Lexikographen getrennt, was ich ausgezeichnet finde.
Demnach müsste KARUS jetzt in Kategorie 5 (statt in Kategorie 3) stehen. Hast du das schon berücksichtigt, Linhart?
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PS: Ich erinnere in diesem Zusammenhang auch noch einmal an SAKSVM und mein jüngstes Posting SAXUS. Wir müssen eine einheitliche Linie finden. Vgl. auch mein Posting #19 hier in diesem Thread.
Ja, karus steht schon in Kategorie 5, und zwar mit allen Beugungsformen, weil die Angabe "a, um" nach dem Klammerausdruck mit karus steht. (Vgl. meine Argumentation zu amecus AMECUS, AMECI, AMECAE ( < amicus))
Bei SAKSUS habe ich noch etwas Bauchweh, aber ich werde wohl konsequent sein müssen und das auch (in Kat. 5) aufnehmen.