Ich bin jetzt etwas unsicher geworden, ob es sinnvoll ist, alle mit großem Anfangsbuchstaben in L&S angeführten Wörter als Eigennamen zu betrachten. Das Wort "Chaos" wäre dann nämlich auch ein Eigenname. In latin-analyses steht es dagegen in der Form "chaos". Ich fürchte, dass es eine ganze Reihe analoger Fälle gibt.
Da es aber sicher zu aufwändig ist, alle in L&S mit großem Anfangsbuchstaben geschriebenen Wörter einzeln zu beurteilen, bin ich dafür, bis auf Weiteres alle als Eigennamen einzustufen.
Zitat von linhartIch bin jetzt etwas unsicher geworden, ob es sinnvoll ist, alle mit großem Anfangsbuchstaben in L&S angeführten Wörter als Eigennamen zu betrachten. Das Wort "Chaos" wäre dann nämlich auch ein Eigenname. In latin-analyses steht es dagegen in der Form "chaos". Ich fürchte, dass es eine ganze Reihe analoger Fälle gibt.
Ich kann deine Bedenken nachvollziehen, Linhart. Auch im Langenscheidt ist der Lemmaeintrag chaos klein geschrieben. Allerdings handelt es sich in der Antike bei diesem Wort nicht um die moderne Bedeutung, sondern wird immer mit der Unterwelt, dem ungeordneten Urzustand vor der Schöpfung der Welt und der damit verbundenen Gottheit der Unterwelt verbunden. Man kann dieses Wort daher schon irgendwie als Personifikation dieses formlosen, leeren, finsteren Urzustands betrachten, was L&S ja offensichtlich getan hat.
Zitat von linhartDa es aber sicher zu aufwändig ist, alle in L&S mit großem Anfangsbuchstaben geschriebenen Wörter einzeln zu beurteilen, bin ich dafür, bis auf Weiteres alle als Eigennamen einzustufen.
Ja, Linhart, mach bis auf Weiteres mal so. Das scheint mir im Moment doch die beste (und einfachste) Lösung zu sein. Richten wir uns nach der Schreibung im L&S! Die Herren Lewis und Short haben sich ja sicher auch schon Gedanken dazu gemacht. Naja, Langenscheidt sicher auch, aber hier gibt es sicher wieder keine eindeutige Lösung, sondern es kommt immer darauf an, wie man die Sache betrachtet. Die Römer selbst waren da aus dem Schneider, denn die schrieben ja notgedrungen alles grundsätzlich nur mit Großbuchstaben, weil die kleinen Buchstaben damals noch gar nicht erfunden waren !
Zitat von linhartDa es aber sicher zu aufwändig ist, alle in L&S mit großem Anfangsbuchstaben geschriebenen Wörter einzeln zu beurteilen, bin ich dafür, bis auf Weiteres alle als Eigennamen einzustufen.
Ja, Linhart, mach bis auf Weiteres mal so. Das scheint mir im Moment doch die beste (und einfachste) Lösung zu sein. Richten wir uns nach der Schreibung im L&S! Die Herren Lewis und Short haben sich ja sicher auch schon Gedanken dazu gemacht. Naja, Langenscheidt sicher auch, aber hier gibt es sicher wieder keine eindeutige Lösung, sondern es kommt immer darauf an, wie man die Sache betrachtet. Die Römer selbst waren da aus dem Schneider, denn die schrieben ja notgedrungen alles grundsätzlich nur mit Großbuchstaben, weil die kleinen Buchstaben damals noch gar nicht erfunden waren !
Aufgrund des Falls NILUS (siehe meine Beiträge NILA und NILUS) bin ich inzwischen doch dafür, alle in L&S mit großem Anfangsbuchstaben geschriebenen Lemmata einzeln zu beurteilen, auch wenn dies einen erheblichen zusätzlichen Arbeitsaufwand bedeutet.
Wie wir gesehen haben, wird das Lemma Nilus im L&S groß geschrieben, obwohl dieses Wort auch in der übertragenen Bedeutung "Kanal, Wasserleitung, Aquädukt" verwendet wird, was auch im Artikel zu Nilus angegeben ist. Ich bin inzwischen doch der Meinung, dass es schade wäre, wenn wir alle diese Wörter unter den Tisch fallen ließen. Daher revidiere ich meine bisherige Meinung.
Was sagst du dazu, Linhart?
Wir müssen eine Grundsatzentscheidung fällen. Ich persönlich wäre bereit, alle angeblichen Eigennamen händisch durchzusehen. Natürlich nicht alle auf einmal, aber doch auf Sicht. Sukzessive...
Auf Grund deiner Frage im Thread zum Buchstaben K habe ich die Lemmata mit großem Anfangsbuchstaben gezählt:
Von den insgesamt 51600 Lemmata haben demnach 8542 einen großen Anfangsbuchstaben.
Es erscheint daher praktisch unmöglich, alle diese Wörter daraufhin zu überprüfen, ob sie vielleicht in einer der angegebenen Quellen klein geschríeben sind. Selbst die Überprüfung der angegebenen Bedeutungen kann nur als ein Fernziel angesehen werden.
Dagegen könnte ich automatisch überprüfen ob so ein Wort im selben Artikel (oder überhaupt in L&S) klein geschrieben auftaucht.
Ich habe jetzt die Lemmata (mit großem Anfangsbuchstaben) aus L&S herausgesucht, bei denen es eine durch "Meton." oder "Transf." angegebene Bedeutung gibt, wobei mir der Unterschied zwischen diesen beiden Begriffen nicht klar ist.
Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass es oft nicht leicht zu entscheiden ist, ob so ein Wort scrabbletauglich ist.
Hier sind einmal die mit "Meton." gekennzeichneten Wörter von A bis C. Die mit Stern (*) versehenen betrachte ich als Nur-Eigennamen:
Zitat von linhartIch habe jetzt die Lemmata (mit großem Anfangsbuchstaben) aus L&S herausgesucht, bei denen es eine durch "Meton." oder "Transf." angegebene Bedeutung gibt, wobei mir der Unterschied zwischen diesen beiden Begriffen nicht klar ist.
Im ersten Moment dachte ich, mir wäre der Unterschied zwischen "metonymischem Gebrauch" und "übertragenem Gebrauch" klar, aber jetzt, wo es ans Abgrenzen und Definieren geht, muss ich zugeben, dass es doch nicht so einfach ist zu definieren, worin genau der Unterschied besteht. Siehe hierzu auch http://de.wikipedia.org/wiki/Metonymie. Metonymie betrachtete ich bisher immer als Stilfigur, während "übertragener Sinn" für mich etwas mehr Alltägliches, Allgemeines ist. Aber letztlich können sich ja auch Stilfiguren im allgemeinen Sprachgebrauch durchsetzen, wie z.B. in der Wendung "ein Herz für Kinder haben" u.Ä. Wenn man jedoch den Wikipedia-Artikel liest, sieht man, dass sich Metonymie abgrenzen lässt z.B. von der Metapher oder der Synekdoche. Ich glaube, wenn man "übertragene Bedeutung" sagt, unterscheidet man nicht die verschiedenen Arten der "Übertragung", die möglich sind, sondern "metaporischer Gebrauch" fällt darunter ebenso wie die Synekdoche. Das würde bedeuten, dass "übertragener Gebrauch" der allgemeine Oberbegriff ist, während "Metonymie", "Metapher", "Synekdoche" u. a. Spezialfälle des "übertragenen Gebrauchs" sind, die sich gegeneinander abgrenzen lassen.
Für unsere latin.dic-Belange dürfte solch eine Unterscheidung jedoch keine Rolle spielen. Uns kann es letztlich egal sein, ob im L&S aufgeführte Eigennamen eher metonymisch oder vielmehr metaphorisch oder im Sinne sonst einer rhetorischen Stilfigur gebraucht werden. Für uns reicht der Oberbegriff "übertragen" (= "Transf."). So gesehen war es völlig richtig, dass du aus dem L&S alle Lemmata herausgefiltert hast, bei denen eine durch "Meton." oder "Transf." gekennzeichnete Bedeutung angegeben ist, und dass du die auf diese Weise gefundenen Wörter allesamt in einer einzigen, gemeinsamen Liste gesammelt hast. Und diese Liste werden wir wohl manuell durchgehen müssen, um zu entscheiden, ob die betreffenden Eigennamen ins latin.dic aufgenommen werden können oder nicht.
Ich hab aber schon zwei getrennte Listen und bin jetzt erst mit der "Meton."-Liste beschäftigt. Dabei kommen mir immer wieder Zweifel, ob der gelegentliche metonymische Gebrauch die Einstufung als möglicher Nicht-Eigenname rechtfertigt. Ein typisches Beispiel ist Enyo (ENYO).
Die mit Fragezeichen versehenen Wörter (und vielleicht auch noch einige andere) sollten wir wohl in speziellen Threads diskutieren.
Die im Folgenden zitierten, dunkelblau markierten Artikel zu den Lemmata stammen aus dem L&S (Glossa.exe).
*Aegaeon Aegaeon, ō^nis, m., = αιγαιων. I. A giant-monster, the other name of Briareus, Verg. A. 10, 565; Stat. Ach. 1, 209.— II. A sea-god, acc. to the fable, the son of Pontus and Terra, Ov. M. 2, 9.— B. Meton. for the Ægean Sea, Stat. Th. 5, 288. geographischer Begriff --> unzulässig
*Arabs Ārabs, ăbis, adj. (acc. Gr. Arabas, Ov. M. 10, 478), = αραψ, I. proceeding from Arabia, Arabian : pastor Arabs, Prop. 4, 12, 8: messor Arabs, Mart. 3, 65, 5.—Hence, subst., an Arab, Arabian : Eoi Arabes, Tib. 3, 2, 24: Eoae domus Arabum, Verg. G. 2, 115; Vulg. 2 Par. 17, 11; ib. Act. 2, 11.— Meton., for Arabia : palmiferos Arabas, Ov. M. 10, 478. geographischer Begriff --> unzulässig
Atlas Ātlās, antis, m., = ατλας. I. Atlas, a high mountain in Mauretania, in the northwest part of Libya, on which, acc. to the fable, heaven rested, Plin. 5, 1, 1, § 11 sqq.; Ov. M. 2, 296; 15, 149; id. F. 5, 83; Verg. A. 4, 247; 6, 796; Vitr. 6, 10; 8, 12; Hyg. Fab. 150 (cf. Hom. Od. 1, 52; 4, 385; Hdt. 3, 2; 4, 148; Apollod. 2, 5, 11; Diod. Sic. 3, 5).— II. In mythology, a king of Mauretania, son of Iapetus and Clymene, a lover of astronomy, Cic. Tusc. 5, 3, 8; Ov. M. 4, 628 sq.; changed by Perseus, with the aid of Medusa's head, into Mount Atlas, because he refused him a hospitable reception as guest, Ov. M. 4, 657 sq. He was the father, by Pleione, of the seven Pleiades, and, by Æthra, of the seven (acc. to Hyg. five) Hyades. — Meton. for a man of colossal height, and iron. for a dwarf, Juv. 8, 32.— III. Derivv. A. Ā^tlantĭcus, a, um, adj., of or pertaining to Mount Atlas, as a designation for westAfrican, Libyan : mare,the Atlantic Ocean Cic. Rep. 6, 20, 21: accola,dwelling on Atlas Sil. 10, 185: munera,citrus-wood Mart. 14, 89; cf. Atlantis, 1.— B. Ā^tlantĭăcus, a, um, adj., the same: litus, Sil. 13, 200: Olympus,the heaven borne by Atlas Calp. 4, 83: profundum, Aus. Mos. 144.— C. Ā^tlantēus, a, um, adj., of or pertaining to Atlas, and, (a). Of Mount Atlas, as a designation for west-African, Libyan : finis, Hor. C. 1, 34, 11: Oceanus, the Atlantic Ocean, Claud. Nupt. Hon. et Mar. 280; cf. id. Prob. et Olyb. Cons. 35: gurges, Stat. Achill. 1, 223.— (b). Of or belonging to King Atlas : Pleiades, Ov. F. 3, 105.— D. Ā^t-lantĭădes, ae, m. patr., a male descendant of King Atlas. (a). Mercury, the grandson of Atlas by Maia, Ov. M. 2, 704; 2, 834; 8, 627 (cf.: nepos Atlantis, Ov. F. 5, 663; Hor. C. 1, 10, 1).— (b). Hermaphroditus, greatgrandson of Atlas and son of Mercury, Ov. M. 4, 368.— E. Ā^tlantĭăs, ădis, f. patr., a female descendant of Atlas : sorores,Pleiadesdaughters of Atlas Sil. 16, 136: Calypso, Auct. Priap. 69 (cf. Liv. And. ap. Prisc. p. 685 P.: apud nympham Atlantis filiam Calypsonem).— F. Ā^tlantis, ĭdis, f. 1. Adj., of or pertaining to Mount Atlas : silva,a citrus forest Luc. 10, 144; cf. Atlanticus.—Also subst., the name of several islands in the Atlantic Ocean, of which the largest, acc. to Plato, was said to have sunk (some consider this as America), Plin. 2, 90, 92, § 205; 6, 31, 36, § 190.— 2. Adj., of or pertaining to King Atlas; and subst., his female posterity; thus the Pleiades and Hyades, connected as constellations in the heavens, are called Atlantides, Hyg. Fab. 192; id. Astr. 2, 21: Eoae Atlantides, the Pleiades, called Vergiliae, Verg. G. 1, 221 Serv.; Col. 10, 54; cf. Vitr. 6, 10.—In sing., an epithet of Electra, one of the Pleiades, Ov F. 4, 31; and of Calypso, Tib. 4, 1, 77. — G. Ā^tlantĭus, ii, m., a descendant of Atlas; Hermaphroditus, his great-grandson by Mercury (cf. Atlantiades), Hyg. Fab. 271.— IV. Ā^tlantes, um, m., a Libyan people, Mel. 1, 4, 4; 1, 8, 5; Plin. 5, 8, 8, § 44 sq.; Sol. 31.— V. Atlantes = Gigantes, Naev. Bell. Punic. ap. Prisc. p. 679 P. Juvenal, 8, 32 auf http://www.thelatinlibrary.com/juvenal/8.shtml: nanum cuiusdam Atlanta uocamus, Aethiopem Cycnum, prauam extortamque puellam Europen; Hier bei Juvenal handelt es sich nicht etwa um "dichterische Freiheit", sondern um eine Erklärung allgemeinen satirisch bis bissig ironischen Sprachgebrauchs: Man nennt einen kleinwüchsigen Menschen ironisch Atlas (Riese), einen Äthiopier (schwarzhäufigen Afrikaner, Neger) Cycnus (Schwan, Sohn von Neptun und Calyce, der in einen (weißen) Schwan verwandelt wurde), ein körperlich behindertes, verwachsenes, verkrüppeltes Mädchen Europa (das war die Hübsche, die von Zeus höchstpersönlich auserwählt und entführt wurde). Doch reicht diese Juvenal-Stelle, um alle diese Wörter (Atlas, Cycnus, Europa) im metonymischen Gebrauch als scrabbletauglich einzustufen? Ich hege da tatsächlich meine Zweifel... Bei Naevius werden die (pluralfähigen) Atlanten synonym gebraucht für Giganten. Diese Stelle ist aber offenbar nur indirekt durch ein Zitat bei Priscian überliefert, nicht bei Naevius selbst, von dem bekanntlich viele Schriften verloren gegangen sind. Fazit: "Atlas" betrachte ich als schon als grenzwertig. Andererseits haben wir im Deutschen Wörter wie "Romeo" für "Liebhaber". "Romeo" wird im Deutschen zwar nicht ironisch-bissig verwendet, aber doch im übertragenen Sinn, und ist deshalb im Scrabble zulässig. Vgl. auch im Deutschen das Wort "Mäzen". In Analogie zu "Romeo" und "Mäzen" im Deutschen könnten wir "Atlas" im Lateinischen also doch zulassen, auch wenn die tatsächlichen Belegstellen sehr mager sind.
*Attalus Attalicus Attălus, i, m., = ατταλος. I. A.. The name of several kings of Pergamos, the most renowned of whom, both from his wealth and his discovery of the art of weaving cloth from gold, was Attalus III., who made the Roman people his heir, Plin. 8, 48, 74, § 196; 33, 11, 53, § 148; Flor. 2, 20, 2; 3, 12, 3; Hor. C. 2, 18, 5.—Hence, B. Attălĭcus, a, um, adj., of or pertaining to Attalus, Attalian : urbes,Pergamean Hor. Ep. 1, 11, 5: Attalicas supera vestes,woven with gold Prop. 4, 17, 19: Porticus aulaeis nobilis Attalicis, id. 3, 30, 12; Sil. 14, 659.—Also absol. : Att?l?ca, ?rum, n. (sc. vestimenta), garments of inwoven gold : Aurum intexere in e?dem Asi? invenit Attalus rex, unde nomen Attalicis, Plin. 8, 48, 74, § 196: torus, ornamented with such cloth or tapestry, Prop. 3, 5, 6; 5, 5, 24.— Meton., rich, splendid, brilliant : Attalicis condicionibus Numquam dimoveas, etc., Hor. C. 1, 1, 12: divitiae, Tert. Jejun. 15 fin. —II. A general of Alexander the Great, Curt. 4, 13. — III. A Macedonian, enemy of Alexander, Curt. 6, 9. Attalus --> nur Eigenname --> unzulässig Attalicus, a, um --> allgemeine Bezeichnung für Stoffe/Kleider, in die Gold eingewebt war --> m.E. zulässig, vgl. im Deutschen gültige Stoffbezeichnungen wie Tweed, Schantung oder Damast.
Automedon Autŏmĕdōn, ontis, m., = αυτομεσων. I. A son of Diores and charioteer of Achilles, Verg. A. 2, 477.—Hence, II. Meton. for a charioteer, in gen., Cic. Rosc. Am. 35, 98; Juv. 1, 61. Cic. Rosc. Am. 35, 98: non suis manibus in curru conlocat Automedontem illum, sui sceleris acerbissimi nefariaeque victoriae nuntium? --> Prosa, eindeutig übertragener Sinn. Juv. 1, 61: cum fas esse putet curam sperare cohortis qui bona donauit praesepibus et caret omni maiorum censu, dum peruolat axe citato 60 Flaminiam puer Automedon? --> hier ohne Kenntnis des genauen Kontextes für mich schwieriger zu beurteilen Ich tendiere aufgrund der Prosastelle (!) bei Cicero dazu, "Automedon" als zulässig zu betrachten, vgl. im Deutschen "Romeo".
Bacchus Baccheus Baccheius Bacchicus Bacchius Bacchus, i, m., = βακχος, I. son of Jupiter and a Theban woman, Semele, Tib. 3, 4, 45; Ov. F. 6, 485: bis genitus (since, as Semele died before his birth, he was carried about by Jupiter in his hip until the time of his maturity), Curt. 8, 10, 12, Ov. Tr. 5, 3, 26; cf. id. M. 3, 310, and bimatris, id. ib. 4, 12; v. also Cic. Fl. 26, 60; Verg. G. 4, 521; the god of wine (as such also called Liber, the deliverer, Lyæus ( ?????), the care-dispeller; cf. Enn. ap. Charis. p. 214 P., or Trag. Rel. v. 149 Vahl.; cf Hor. Epod. 9, 38; as intoxicating and inspiring, he is god of poets, esp. of the highly inspired, Ov. Am. 3, 1, 23; 3, 15, 17; id. Tr. 5, 3, 33 sq.; Hor. C. 2, 19, 1; Juv. 7, 64; who wore crowns of ivy, which was consecrated to him, Ov. Tr. 5, 3, 15: Bacchica verba (poëtae), id ib. 1, 7, 2.—He was worshipped esp. in Thrace and Macedonia, and particularly upon Mount Edon, Hor. C. 2, 7, 27; hence, the Bacchæ are called matres Edonides, Ov. M. 11, 69; id. Tr. 4, 1, 42; v. also Liber.—Bacchus, in the most ancient times, is represented as a god of nature by a Phallic Herma (v. such a statue in O. Müll. Denkm. 4); in the class. per. in the form of a beautiful youth ( Tib. 1, 4, 37; Ov. F. 3, 773), with a crown of vine leaves or ivy upon his head, and sometimes with small horns upon his forehead ( id. ib. 3, 481; 3, 767; 6, 483); hence, corymbifer, Ov. F. 1, 393; Tib. 2, 1, 3; Paul. ex Fest. s. v. cornua, p. 37 Müll.; his soft hair fell in long ringlets upon his shoulders (depexus crinibus, Ov. F. 3, 465; cf. id. M. 3, 421); with the exception of a fawn's skin ( νεβρις) thrown around him, he was usually represented naked, but with high and beautiful buskins, the Dionysian cothurni, upon his feet; in his hand he, as well as his attendants (a satyr, Silenus, and the Bacchæ), carried the thyrsus ( id. F. 3, 764; cf. id. M. 4, 7 sq.); cf. O. Müll. Arch. § 383.— B. Meton. 1. The cry or invocation to Bacchus, lo Bacche! audito Baccho, Verg. A. 4, 302.— 2. The vine : apertos Bacchus amat colles, Verg. G. 2, 113; Manil. 5, 238; Luc. 9, 433; Col. 10, 38; cf. fertilis, Hor. C. 2, 6, 19.— 3. Wine : Bacchi quom flos evanuit, Lucr. 3, 222: madeant generoso pocula Baccho, Tib. 3, 6, 5: et multo in primis hilarans convivia Baccho, Verg. E. 5, 69; so id. G. 1, 344; 4, 279; id. A. 5, 77; Hor. C. 3, 16, 34; Ov. M. 4, 765; 6, 488; 7, 246; 7, 450; 13, 639; cf.: Bacchi Massicus umor. Verg. G. 2, 143.— II. Hence, derivv. A. Bac-chĭcus, a, um, adj., = βακχικος, of Bacchus, Bacchic : serta, Ov. Tr. 1, 7, 2; Mart. 7, 62: buxus, Stat. Th. 9, 479: Naxos, id. Achill. 2, 4: ritus, Macr. S. 1, 18: metrum, Diom. p. 513 P.— B. Bacchĭus, a, um, adj., = βακχιος, of Bacchus : sacra, Ov. M. 3, 518.— C. Bacchēus, a, um, adj., = βακχειος, Bacchic : ululatus, Ov. M. 11, 17: sacra,the feast of Bacchus id. ib. 3, 691: cornua, Stat. Th. 9, 435.— D. Bacchēĭ-us, a, um, the same: dona,wine Verg. G. 2, 454 (prob. a spurious verse; v. Forbig. ad loc.).— E. Bacchīus, a, um, adj., Bacchic : pes, a metrical foot, a Bacchius, ¯¯˘ (e. g. Rōmānŭs), Ter. Maur. p. 2414 P., although others reverse this order; v. Quint. 9, 4, 82; Ascon. Div. in Caecil. 7; Don. p. 1739 P.
[b]Bacchus, i, m., I. a sea-fish, also called myxon, Plin. 9, 17, 28, § 61; 32, 7, 25, § 77; 32, 11, 53, § 145. Nicht zuletzt aufgrund der Tierbezeichnung (Fisch) bei Plinius ist für mich eindeutig, dass BACCHUS gültig sein muss. Aber auch die Adjektive BACCHEUS und BACCHIUS (die Länge/Kürze des I ist für uns hier irrelevant) sind in meinen Augen zulässig (insbesondere auch als Bezeichnung des Versmaßes); vgl. Deutsch --> Rechtschreibduden: bac|chisch (nach Art des Bacchus) und Wörter wie "Silvester", "Silvesternacht", "Silvesterfeier" usw., die ja auch von einem Namen abgeleitet sind. Ebenso BACCHEIUS bei Vergil, Georgica 2, Vers 454: quid memorandum aeque Baccheia dona tulerunt? --> bacchische Gaben = Wein (als Geschenk des Gottes Bacchus)
*Baiae Baiānus, a, um Bāiae (dissyl.), ārum, f., = βαιαι, I. a small town in Campania, on the coast between Cumœ and Puteoli, a favorite resort of the Romans on account of its warm baths and pleasant situation; acc. to the fable, built by one of the companions of Ulysses ( Serv. ad Verg. A. 3, 441; cf. Strabo, 5, p. 376): homo durus ac priscus invectus est in eos, qui mense Aprili apud Balas essent et aquis calidis uterentur, Cic. Fragm. in Clod. 4, 1; id. Fam. 9, 12; Prop. 1, 11, 1; 1, 11, 27; 3 (4), 18, 2; Hor. C. 2, 18, 20; 3, 4, 24; id. Ep. 1, 1, 83; 1, 15, 2 sqq.; 1, 15, 12; Sen. Ep. 56, 1 sqq.; also called Aquae Cumanae, Liv. 41, 16, 3.— Adj. : Baiae aquae, Prop. 1, 11, 30.— B. Meton., for any wateringplace, Cic. Cael. 16, 38; so id. ib. 15, 35; 20, 47; 20, 49; Mart. 10, 13, 3; so Tib. 3, 5, 3 Huschk.— II. Deriv.: Baiānus, a, um, adj., belonging to Baiœ, of Baiœ, Baian : sinus, Plin. 2, 103, 106, § 227: lacus, id. 14, 6, 8, § 61: negotia, Cic. Att. 14, 8, 1: murex,from the sea-coast Hor. S. 2, 4, 32: soles, Mart. 6, 43: Lucrinus,the Lucrine lakesituated near Baiœ id. 13, 82 al.— B. Subst. : Baiānum, i, n., the region of Baiœ, the Baian territory, Varr. R. R. 3, 17, 9; Plin. 9, 8, 8, § 24; 9, 54, 79, § 168. Ich halte BAIAE, ARUM in Analogie zu deutsch SPA für gültig, ebenso das dazugehörige Adjektiv BAIANUS, A, UM, da dieses Adjektiv nicht nur als geographischer Begriff verwendet wird, sondern bei Cicero auch in Verbindung mit "negotia" (Geschäften) gebraucht wird: ego, ut postulas, Baiana negotia chorumque illum de quo scire vis, cum perspexero, tum scribam, ne quid ignores. (auf Engl.: I will, as you ask, see to the fellows at Baiae and all that lot, about whom you wish to know; and when I have seen how things stand, I will write and tell you everything.) Durch die englische Übersetzung bin ich jetzt leider etwas verunsichert, wie diese Textstelle genau zu verstehen ist: konkret geografisch oder im übertragenen Sinne. Aber ich kann dagegenhalten, dass im Deutschen von Städtenamen abgeleitete Adjektive sehr wohl scrabbletauglich sind: z.B. "wienerisch". Wir könnten diese Regel auch fürs lateinische Scrabble anwenden.
Ich poste jetzt schon mal, was ich bis jetzt überprüft habe. Der Rest kommt demnächst in diesem Thread.
Danke schon mal für diese ausführlichen Stellungnahmen. Größtenteils sind wir uns hier ja einig. ATLAS würde ich auf Grund der eindeutigen Angabe in L&S schon als gültig ansehen. Die 5. übertragene Bedeutung von BACCHIUS habe ich anscheinend übersehen.
Der Stern bei BAIAE ist irreführend: Er bedeutet nur, dass ich es nicht in latin.dic aufnehmen brauche, weil es als Plural von BAIA ohnehin schon drinnen ist.
Zitat baia, ae, f. Copt. bai, whence βαις, a palm-branch, Hier. Jovin. 3, 18.
Die Einstufung von aus Eigennamen abgeleiteten Adjektiven als "gültig" ist im Deutschen durchaus umstritten und international uneinheitlich: Im Englischen sind sie ungültig (wenn sie nicht auch noch eine andere Bedeutung haben), im Französischen sind sie gültig (soweit sie im Scrabble-Larousse stehen).
Wenn man solche Adjektiva aufnimmt, könnte man eigentlich genauso gut die Eigennamen selbst aufnehmen. Der Ausschluss der Eigennamen wird ja normalerweise dadurch begründet, dass die Grenzziehung zwischen "gültig" und "ungültig" äußerst willkürlich ist. Deshalb gefällt mir die deutsche und französische Regelung überhaupt nicht.
Im L&S stehen übrigens sehr viele Eigennamen (8542 von den insgesamt 51600 Lemmata).
"(irrel.)" bedeutet, dass dieses Wort ohnehin schon gültig ist.
Auffällig ist, dass nur so wenige Wörter mit einem Anfangsbuchstaben im Bereich I bis Z auftreten. Im Gegensatz dazu gibt es ziemlich viele Wörter aus diesem Bereich, bei denen "Transf." vorkommt. Das deutet darauf hin, dass "Meton." und "Transf." synonym zu verstehen sind. Auch die Artikel mit "Transf.", die ich mir bereits angesehen habe, bestätigen diese Vermutung.
Hier ist meine Liste der Wörter mit "Transf": ("*" bedeutet wieder, dass ich das Wort für unzulässig halte)
*Aeaeus *Asturco Bacchanal ?: feast of Bacchus *Bactra *Brisaeus Capitolium: the citadel of any town; any heathen temple Catamitus: pathicus (Buhlknabe) *Ecclesiastes *Edom Endymion: a beautiful, beloved youth Erinys, Erinnys: fury, frenzy, madness *Feretrius *Fescennia Fescenninus: a lampooner (Verfasser von Schmähschriften) Flaccus (irrel.) *Flumentana *Gavius *Germani *Getae Gigas: gigantic *Graeci Harpocrates: a silent person Harpyia: a rapacious person, a harpy Hecuba, Hecube: an ugly old woman Helena, Helene (nur Sing.?): a single star appearing to mariners, which was regarded as an unfavorable prognostic (Georges: eine verführte Frau, eine Ehebrecherin, auch plur.) *Hellespontus Hercules, hercule, hercle (nur Vokativ) Homeromastix: a censorious person Hyacinthus: a precious stone *Hydra Hymen: a nuptial song, a wedding *Iapyx Indiges, etis: deified hero Iris: the rainbow; a sweet-smelling plant; a precious stone *Ismarus *Israel Isthmus: a strip of land between two seas Isthmius: Adj. zu Isthmus *Italia Janus = Ianus: An arched passageway, covered passage, arcade; a year *Judas *Julius (Monatsnamen sind Eigennamen) *Juppiter ? (poet.: heaven, sky, air) Kalendae: month Lemures: ghosts, spectres *Lethe Lethaeus: that produces sleepiness or forgetfulness Levites: a deacon Leviticus: Adj. zu Levites *Levitis ? (Adj. zu Levites im Sinne von " of or belonging to the tribe of Levi") Libanus: frankincense Libitina: the requisites for burial, a funeral pile; the undertaker's business *Libya *Lucani Lucanica: a kind of meat sausage invented by the Lucanians *Lucretius Lucretia: a chaste woman Lurco (irrel.) Lyaeus: wine Lycium: a kind of thorn, the juice and roots of which were used medicinally (s. Lycia) Lycurgus: a severe magistrate Lycurgei: disciples of Lycurgus, inflexibly severe *Lydia Lynceus: sharp-sighted *Macedones Machaones: surgeons, physicians (Akk. machaonas) Machaoni(c)us: Adj. zu Machaones Maeander: a crooked or roundabout way Maeandratus: Adj. zu Maeander Maeandri(c)us: Adj. zu Maeander Maecenas: a patron etc. Maenas: an inspired prophetess (s. Maenades) *Maeones *Maeotae Manes: a corpse *Manlius Manlianus: severe *Marathon *Marea *Marmaricus *Maro Mars: war, battle etc. (auch Plural?) Martialis: Adj. zu Mars Mausolus: a splendid sepulchre, mausoleum Mavors: war, battle Mavortius: Adj. zu Mavors *Medea Megaera: a fury *Memnon Memnonius: Oriental, Moorish, black Menelaüs: a cuckold (betrogener Ehemann) Menelaeus: Adj. zu Menelaüs Mercurialis: a plant (nur mit "herba"?) Mercurius: the withers of draught-cattle (der Bug zwischen Nacken und Rücken beim Zugvieh) Meroe: in a lusus verbb. with merum, of a tippling woman (??) Meroeticus: (?) Adj. zu Meroe Minerva: A working in wool, spinning and weaving Moneta: the place for coining money, coined money, coin Mulciber: fire Murena (irrel.: a fish) Musa: a song, poem Mutinus, Mutunus: penis Naias, Nais: a nymph *Namnetes *Nasamones Nasamonitis: a precious stone Neptunus: 1. the sea (?), 2. a fish (hapax leg.) Nereus: the sea (?) Nilus: a canal, conduit, aqueduct Niliacus: Adj. zu Nilus Niloticus: Adj. zu Nilus Nilotis: Adj. zu Nilus Nomas: pastoral people that wander about with their flocks, Nomads Notos: the south wind, wind in gen. [ergänzt 13. 7. 2012] Oceanus, Oceanum: a large bathing-tub Oceanensis: Adj. zu Oceanus *Oenotria *Oileus Olympus: heaven (ohne Plural?) Orcus: death (ohne Plural?) Orgia: secret frantic revels, orgies *Orestes Paean: a religious hymn Pal(l)atium: a palace Pal(l)atinus: of or belonging to the imperial palace, imperial Pallas, adis: oil, the olive-tree Palladius: Adj zu Pallas, adis (?) *Pallas, antis Pallantis, idos: the day Pandion: the nightingale Pandionius: Adj. zu Pandion *Paraetonium *Parrhasia Parrhasius: Palatine, imperial *Parthenon *Pelasgi *Pella Penates: a dwelling, home, hearth *Pergama *Persae Persicus: splendid, luxurious Persephone: death Pharus: lighthouse Phase: the paschal lamb *Phasis Phasianus: a pheasant (Fasan) (männl. u. weibl.) Phemonoe: a prophetess Philippus, Philippeum: a gold coin struck by King Philip Philomela: the nightingale, the swallow Phineus: a blind man Phine(i)us: Adj. zu Phineus *Phlegra Phlegraeus: of a bloody battle *Phocaea Phocis (irrel.: a kind of pear-tree) Phoebe: night Phoenice (irrel.: a kind of barley, mouse-barley [Mäusegerste]) *Phryges Phyllis: an almond-tree Plautus (irrel.: flat, broad) Pomona: fruit-trees, fruit Pontus (irrel.: the sea) Priapus: 1. something of obscene shape, 2. a lecherous person Priapeius: Adj. zu Priapus Proteus: a fickle person, a cunning person *Puteoli Puteolanum: a blue pigment Pylades: a faithful friend Pyladeus: Adj. zu Pylades *Pyrene *Rhodos *Rutuli Saliaris: splendid, sumptuous Salmacis: a weak, effeminate person *Samnium *Sarra *Saturnus *Scylla *Seres Sericus: silken Sigillaria: images of the gods *Silvanus Siren: a kind of drones (zugeh. Adj.?) *Sparta *Symplegades symplegas: a joining together, cohesion *Syria Tempe: beautiful valley Tethys: the sea *Theseus Thetis: the sea *Thracia Thrax, Threx, Thraex: a kind of gladiator Thr(a)ecidicus: Adj. zu Thrax Tiresias: a blind man Tityrus: a shepherd Triton: a lover of fish-ponds; a sea-fish of the genus pelamides Tros: a Roman game played on horseback, a sort of sham-fight Troius, Troianus, Troicus: Adj. zu Tros Tyrus: purple Tyrius: Adj. zu Tyrus *Vangiones *Vatinius Venus: love, sexual love, venery; qualities that excite love Venereus, Venerius: Adj. zu Venus Volcanus, Vulcanus: fire volcanalis, volcanius, volcanalis, volcanius: Adj. zu Volcanus Zoilus: a censorious person
Ich habe außerdem einige Wörter gefunden, bei denen eine "bildliche" Bedeutung mit "Trop." angegeben ist:
*Araxes *Brigiani Charybdis: any thing dangerous or destructive (kein Plural?) Clotho: life (wie lautet Akk.?) Indus: An elephant's driver, mahout *Israelitae Kalendarium, Calendarium: a debt-book, account-book, the interest-book of a money-lender Orgia: see Transf. Tartarinus: delator (?), Georges: schrecklich, furchtbar