ūto, ĕre, act. collat. form of utor, q. v. I. Act. form only imp. utito, use, employ, make use of : eodem in omnes quadrupedes utito, Cato, R. R. 96, 2; so, utito, id. ib. 107, 2; 123; 126; and, VTVNTO, C. I. L. 204, 1, 8.— II. Pass. : quia supellex multa, quae non utitur, emitur, Nov. ap. Gell. 15, 13, 4: utetur veris usibus hasta rudis, Auct. Priap. 45.—For the gerund. and part. v. utor.
Einerseits steht zunächst "act. collat. form of utor", sodass man annehmen könnte, es sind alle Formen des Präsensstammes erlaubt. Dann aber steht "Act. form only imp. utito". Das würde ja sogar den Infinitiv utere ausschließen.
Der Verweis auf utor ist wegen der Länge des dortigen Artikels fast eine Zumutung.
Ich meine, die angegebenen Formen uto und utere sollten auf jeden Fall gültig sein.
Ich habe gerade ein paar Stichproben gemacht und festgestellt, dass offenbar das gesamte Aktivparadigma des Präsensstammes von UTO, UTERE in der derzeitigen Arbeitsfassung des latin.dic aufscheint. Diese Formen sind derzeit in die Standardkategorie eingepflegt.
Da im L&S-Artikel zu UTO ausdrücklich dabei steht, dass als aktive Formen nur UTITO und UTUNTO belegt sind, stellt sich mir jedoch die Frage, ob es im vorliegenden Fall richtig ist, das gesamte Paradigma des Präsensstammes im Aktiv einzupflegen, oder ob es nicht doch besser wäre, außer den beiden belegten Aktivformen UTITO und UTUNTO nur noch die Nennform UTO (der Infinitiv UTERE ist ja sowieso identisch mit der 2. Person Singular, Imperativ Präsens von UTOR, USUS SUM, UTI) einzupflegen.
Wir könnten die nicht belegte Nennform UTO gemäß Grundsatzentscheidung als "Null-legomenon" behandeln und in die Kategorie 4 der Hapax legomena geben.
Die Form UTITO kann und muss m.E. jedoch in der Standardkategorie bleiben; die Form UTUNTO hingegen sollte in die Kategorie 5 der Inschriften eingepflegt werden.
Was einem natürlich zu denken gibt, ist die Verwendung von UTOR, UTI nicht als Deponens, sondern tatsächlich in passiver Bedeutung (siehe Punkt römisch II.) Würde das das Einpflegen des gesamten aktiven Paradigmas im Präsensstamm, abweichend von meiner obigen Argumentation, rechtfertigen? Ich tendiere dazu, dies doch eher zu verneinen, da es beim Scrabble primär ja sowieso nicht auf die Bedeutung der Wörter ankommt, sondern nur auf die Wortformen als solche. Und das komplette Passivparadima haben wir ja schon aufgrund des Deponens UTOR, USUS SUM, UTI.
Solltest du, lieber Linhart, aus Gründen der Konsequenz und Nachvollziehbarkeit für den Scrabbler jedoch trotzdem dafür sein, das gesamte aktive Paradigma des Präsensstammes einzupflegen, dann wäre ich trotzdem dafür, diese Formen (außer UTITO und UTUNTO) aus der Standardkategorie zu nehmen und in die Kategorie 4 der Hapax legomena zu geben.
Sicherheitshalber ziehe ich zu Vergleichszwecken mal den Georges heran, wo ganz am Ende des Artikels zu UTOR, USUS SUM, UTI Folgendes steht:
Zitat von Georges auf http://www.zeno.org/Georges-1913/A/utor/ aktive Nbf. uto, wovon utito, Cato r.r. 96, 2 u.a.: utunto, Corp. inscr. Lat. 12, 589, 9: Infin. utere, Cl. Mamert. de stat. anim. 1, 3. p. 30, 13 Engbr.: vgl. Prisc. 44, 4. – pass., utitur, Nov. com. 43: utetur, Priap. 44, 4. – parag. Infin. utier, Plaut. Cas. 220. Ter. Phorm. 603. Corp. inscr. Lat. 1, 33. lin. 5. – arch. Infin. Präs. utei, Corp. inscr. Lat. 1, 204. col. 1, 10; 1, 206, 74. 76. 78. – altlat. oetor, wov. oetantur, Corp. inscr. Lat. 1, 200. no. X I.p. 79: oesus sit, Cic. de legg. 3, 12 (in einer Gesetzesformel), u. parag. Infin. oetier, Fest. 246 (b), 2. – Über die Konstruktion von utor vgl. P. Langen in Wölfflins Archiv 3, 329 f.
Der von mir dunkelrot markierte Passus bezieht sich auf archaische und altlateinische passivische Formen, die hier im Moment nicht zur Debatte stehen. Zur Frage dieser Formen gibt es einen separaten Thread: OESUS
Meiner Meinung nach macht es der Georges hier etwas besser als das L&S: UTO hat keinen eigenen Stichworteintrag, stattdessen werden nur die einzelnen aktiven Sonderformen innerhalb des Artikels zum Deponens aufgeführt, wobei die aktive Nennform UTO, die gar nicht belegt ist, ebenfalls genannt wird.