tābum, i, o, um, n. (masc. : tabum fluentem, Sen. Herc. Oet. 520; cf. Charis. p. 19 P.) [tabes]. I. Lit., corrupt moisture, matter, corruption, putrid gore, etc. ( poet. and in post-Aug. prose): saxa spargens tabo, sanie et sanguine atro, Enn. ap. Cic. Pis. 19, 43; id. Tusc. 1, 44, 107 (Trag. v. 414 Vahl.); Verg. A. 3, 29; 3, 626; 8, 487; Ov. M. 2, 760; 6, 646; 14, 190; Hor. Epod. 5, 65; Tac. H. 2, 70.— Gen. tabi, Luc. 6, 547. — * B. Poet., like sanies, of the liquor of the purple-fish, Stat. S. 1, 2, 125.— II. Transf., abstr., an infectious disease, a plague, pest, pestilence (very rare): turpi dilapsa cadavera tabo, Verg. G. 3, 557; cf.: corpora affecta tabo, Liv. 4, 30, 4: pallidaque exsangui squalebant corpora tabo, Ov. M. 15, 627: infecit pabula tabo, Verg. G. 3, 481.
Ich nehme an, dass die Angabe der Endungen "i, o, um" bedeutet, dass sonst keine Endungen vorkommen, dass es sich also um ein Wort ohne Plural handelt.
Zitat von Langenscheidttabum, i n (tabeo) (nkl., dcht.) 1. Eiter, Jauche 2.meton. a) Gift; b) Verwesung; concr. ansteckende Krankheit, Pest, Seuche. F.Fast nur im abl. sg. gebräuchlich.
Zitat von Georges[3006] tābum, ī, n. = tabes, I) die ansteckende Krankheit, die Pest, das Gift, corpora affecta tabo, Liv.: infecit pabula tabo, Verg. – II) meton.: a) die verwesende Feuchtigkeit, der Eiter, die Jauche, das verwesende Blut, expressum dentibus tabum, Ps. Quint. decl. 12, 9: stillantis tabi sanies, Lucan. 6, 548: saxa spargens tabo, Enn. tr. fr.: terram tabo maculant, Verg.: manant penetralia tabo, Ov.: tabum fluente vulneris dextrā excipit, Sen. Herc. Oet. 520 Leo. – b) poet. übtr., jede ähnliche Feuchtigkeit, Sidonio rubescere tabo, vom Purpurschneckenblut, Stat. silv. 1, 2, 125. – / Nach den meisten Gramm. nur im Abl. Sing. vorkommend (doch s. oben); vgl. Neue-Wagener Formenl.3 1, 735 u. 736.
Offenbar ist also die am häufigsten belegte Form der Ablativ Singular, aber wir sehen anhand der Beispiele im Georges, dass auch der Nominativ/Akkusativ Singular und der Genitiv Singular vorkommt, vielleicht auch der Dativ Singular, der in der Form aber sowieso identisch ist mit dem Ablativ Singular.
Vom Sinn her ist wohl auch im Deutschen ein Plural von Eiter, Jauche, Pest und Blut unzulässig. Entsprechendes würde ich ohne mit der Wimper zu zucken auch aufs Lateinische übertragen.
Mein Fazit:
Ich sehe das ganz genauso wie du, Linhart. Das heißt, die Angabe der Endungen "i, o, um" bedeuten, dass sonst keine Endungen vorkommen, dass es sich bei TABUM also um ein Wort ohne Plural handelt.
Da die Form TABE im L&S nicht explizit angegeben ist, würde ich in diesem speziellen Fall TABE lieber nicht zulassen, auch wenn wir in anderen Fällen grundsätzlich den Vokativ zulassen, und zwar auch dann, wenn es sich um Inanimata handelt, die höchstens im Rahmen der dichterischen Freiheit persönlich angeredet werden können.
In diesem speziellen Fall brauchen wir uns aus zwei Gründen keine weiteren Gedanken machen: Erstens ist TABE auch eine Form von TABEO:
tābĕo, ēre, v. n. [tabes], to melt, melt down or away, to waste away, consume (poet.).
Und zweitens ist der Vokativ von Wörtern auf -um mit dem Nominativ identisch (siehe z.B. Bennett-Grammatik).
Abgesehen davon würde ich aber auch meinen, dass sich unsere Grundsatzentscheidung nur auf Wörter bezieht, bei denen aus dem L&S keine Beugungseinschränkungen zu erkennen sind.
Zitat von linhart1. In diesem speziellen Fall brauchen wir uns aus zwei Gründen keine weiteren Gedanken machen: Erstens ist TABE auch eine Form von TABEO: tābĕo, ēre, v. n. [tabes], to melt, melt down or away, to waste away, consume (poet.).
2. Und zweitens ist der Vokativ von Wörtern auf -um mit dem Nominativ identisch (siehe z.B. Bennett-Grammatik).
3. Abgesehen davon würde ich aber auch meinen, dass sich unsere Grundsatzentscheidung nur auf Wörter bezieht, bei denen aus dem L&S keine Beugungseinschränkungen zu erkennen sind.
zu 1.: Ach ja eben. Dann passt es ja!
zu 2.: Oje! Ich muss mich gehörig schämen, dass ich als studierte Lateinerin (!) das (!) nicht mehr im Kopf hatte... Nun ja, dann betrachte ich deine Beiträge ab jetzt als Nachhilfestunden in Latein, um meine eingerosteten Kenntnisse von anno dazumal aufzufrischen! Vielen Dank, Herr Professor Linhart!
zu 3.: Gut. Dann haben wir die gleiche Sichtweise. Prima!