Wenn ich in meine altgriechische Organon-Grammatik schaue, dann denke ich, dass λέξις nach dem Muster von πόλις (Stamm πολει- auf Diphthong endend) gebeugt wird (Vokal- und Diphthongstämme)
Singular: Plural:
.
Nom. πόλις λέξις (-is) πόλεις λέξεις (-eis)
Gen. πόλεως λέξεως (-eos) πόλεων λέξεων (-eon)
Dat. πόλει λέξει (-ei) πόλεσιν λέξεσιν (-esin)
Akk. πόλιν λέξιν (-in) πόλεις λέξεις (-eis)
Vok. πόλει λέξει (-ei) πόλεις (?) λέξεις (-eis ?)
Singular: Plural:
.
Nom. LEXIS --> LEXIS LEXEIS --> LEXES (LEXEIS)
Gen. LEXEOS --> LEXEOS LEXEON --> LEXIUM
Dat. LEXEI --> LEXI LEXESIN --> LEXIBUS
Akk. LEXIN --> LEXEM LEXEIS --> LEXES (LEXEIS)
Vok. LEXEI --> LEXI LEXEIS --> LEXES (LEXEIS)
Abl. LEXEI --> LEXE LEXIBUS
Links stehen die transliterierten griechischen Formen, rechts wären dann die latinisierten Formen.
Ich zitiere die lateinische Rubenbauer/Hofmann-Grammatik:
Nach der dritten lateinischen Deklination flektieren die konsonantischen und die i-Stämme*). [...]
Bei weiblichen i-Stämmen**) kommt auch der Akkusativ auf -im oder -in vor (z.B. poesin, Eleusin); auch im Nom. und Akk. Pl. finden sich griechische Endungen (z.B, Cyklopes, Cyklopas). [...]
Ich halte dementsprechend die Spellcheckerformen
LEXE, LEXEM, LEXEOS, LEXES, LEXI, LEXIBUS, LEXIS, LEXIUM inkl. LEXEIS eigentlich für korrekt.
Ich frage mich nur, ob laut Rubenbauer/Hofmann analog zu
poesin dann nicht auch
LEXIN zulässig sein müsste und ob es eventuell sogar
LEXIM geben könnte, was ich allerdings weniger glaube - vom Gefühl her... Man weiß halt nicht, ob solche Formen irgendwo belegt sind...
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*) In der griechischen Organon-Grammatik ist gar nicht von i-Stämmen die Rede, das müssen aber dieselben Stämme sein wie die Diphthongstämme mit -ei-.
**) Und das wäre ja unser Wort lexis!
Lateinischer Text von Cicero De Oratore 3, 43, 171 auf:
http://www.archive.org/stream/operacumin...ge/320/mode/2upÜbersetzung auf
http://www.gottwein.de/Lat/CicDeOrat/de_orat03de.php171 Es folgt nun die Wortverbindung, wobei es besonders auf zweierlei ankommt: erstens auf die Stellung der Worte und zweitens auf eine nach gewissen Tonverhältnissen abgemessene Bewegung der Worte. Die Stellung verlangt, dass man die Worte so verbindet und ordnet, dass sie weder rauh noch klaffend zusammenstoßen, sondern sich bequem und glatt zusammenfügen. Hierüber macht unter der Person meines Schwiegervaters der so geschmackvolle Spötter Lucilius ein niedliches Wortspiel:
O wie wonnig die Worte gefügt sind, gleichend den Steinchen
Im musivischen Estrich und künstlich gewürfelten Bildwerk!
Mit diesen Worten verspottet er den Albucius, aber auch mich verschonte er nicht:
Crassus hab' ich zum Eidam; drum denk nicht, du seiest beredter!
Wie nun? Was tut denn dieser Crassus, mit dessen Namen du Scherz treibst?
Auf
http://htl2.linguist.jussieu.fr:8080/CGL...=149,21-150,6 B zitiert Charisius:
de analogia, ut ait Romanus |analogia est, ut Graecis placet, συμπλοκὴ λόγων | ἀκολούθων, eaque generalis est. specialis uero est quae |spectatur nunc in rebus nunc in rationibus occupata; |cui Graeci modum istius modi condiderunt, ἀναλογία | ἐστὶν συμπλοκὴ λόγων ἀκολούθων ἐν λέξει. huic |Aristophanes quinque rationes dedit uel, ut alii |putant, sex; primo ut eiusdem sint generis de quibus |quaeritur, dein casus, tum exitus, quarto numeri |syllabarum, item soni.