Ich vermisse Golem, des Golems im Superdic. Ein Plural ist zwar nirgends angegeben, aber das ist doch kein Name...
Duden.de:
Bedeutung
nach der jüdischen Sage aus Lehm oder Ton künstlich erschaffenes, stummes menschliches Wesen, das oft gewaltige Größe und Kraft besitzt [und als Retter der Juden in Zeiten der Verfolgung erscheint] (bekannt vor allem durch die Legende von Rabbi Löw, der um 1580 in Prag eine von ihm geknetete Tonfigur für einige Zeit belebt haben soll)
Herkunft
hebräisch golęm = formlose Masse; ungeschlachter Mensch
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Singular
Nominativ der Golem
Genitiv des Golem, Golems
Dativ dem Golem
Akkusativ den Golem
Canoo:
Golem
Oberbegriff religiöses Wesen
Wortklasse: Nomen
Genitiv Singular: Golems
Nominativ Plural: Ohne Plural
Artikel: der
Flexionsklasse: s/s
Grimm:
GOLEM, m.: 'hebr. (von galam, zusammenfalten) eig. das unentwickelte, der fötus; nach der jüd. tradition ein erdenklosz, ein irdenes gebilde, das durch heiszes gebet eines rabbi belebt worden sein soll' Heyse fremdwb. (1903) 313a; (die juden haben) eine zauberey, welche hamor golim genannt wird, da machen sie ein bild von laymen, einem menschen gleich, zischpern oder brumlen demselben etliche beschwerungen in die ohren, davon dann das bild gehet Brenz jüdischer abgestreifter schlangenbalg (1614) 5 bei Beate Rosenfeld die golemsage u. ihre verwendung in der dt. literatur (1934) 39. literarisch vor allem seit der romantik, vgl. Jacob Grimm zeitung für einsiedler vom 23. april 1808, ders. kleinere schriften 4, 22: er hatte bei einem guckkasten einen gelehrten juden aus Polen wiedergefunden, der ihm schon früher durch seine kunst, golems zu machen, manche ergötzlichkeit verschafft hatte A. v. Arnim s. w. 1, 54 Steig; ja, dies war komischerweise unter der bildreklame von Dubonnet gewesen, wo sich ein eckiger schwarzer golem mit fast mathematisch verkürztem arm seinen likör einschenkt El. Langgässer d. unauslöschl. siegel (1946) 403. ausführlich zur sache Beate Rosenfeld
[Bd. 8, Sp. 870]
op. cit., wo weitere literarische nachweisungen; vgl. ferner jüd. lexicon (1927) 2, 1200; encyclopaedia judaica (1928) 7, 501; hdwb. d. aberglaubens 3, 939. in symbolisch vertiefter bedeutung unter hervorkehrung der unheimlichen, dämonischen seite der gestalt:
der golem wandelt mit bekanntem schritte
er spricht, er lächelt mit bekanntem hauch,
allein es ist kein strahl in seinem aug,
es schlägt kein herz in seines busens mitte
A. v. Droste-Hülshoff ges. schr. (1878) 1, 357 Schücking; vgl. ebda 1, 343;
der golem ist das bild der lebendig-toten, der jungen greise, der ausgebrannten formen und der leeren vergangenheit Cl. Heselhaus Annette von Droste-Hülshoff (1943) 69;
eine kernlose hülse,
ein golem, ein spuk
Scherr Blücher (1862) 2, 253.
leichteren gewichts:
launig erlog die natur und bemalte den stattlichen golem,
dann, auf sich selber gestellt, log das gebilde sich durch
(unter der überschrift: 'ein schuldlos unwahrer')
G. Keller s. w. 2, 1, 28 Fränkel.