"malochen" hatte ich bis jetzt eigentlich immer nur als typisches Wort aus dem Ruhrgebiet angesehen.
"Stuss" ist seit Jahrzehnten fester Bestandteil der Jugendsprache.
"Tinnef" habe ich dagegen lange nicht mehr gehört.
Der Einfluss des Jiddischen/Hebräischen auf unsere Umgangssprache finde ich schon sehr erstaunlich. So auch der merkwürdige Audruck "Es zieht wie Hechtsuppe!"
malochen: Ich stamme aus Franken in Bayern, nicht aus dem Ruhrpott. Stuss: Schön, dass man sich im hohen Alter von fast 53 Jahren noch zur Jugend zählen darf, hihi! Tinnef: Das hat mein Vater öfters gesagt, allerdings mit einer Aussprache, bei der das i mehr in Richtung ü tendierte. Mein Vater stammt ursprünglich aus dem Vogtland (Sachsen). Hechtsuppe: Was ist eine Hechtsuppe? Hat wahrscheinlich gar nichts mit dem Fisch Hecht zu tun. Ist vielleicht ein Ausdruck ähnlich wie "Hals- und Beinbruch", wo das Jiddisch-Hebräische "hatslokhe u brokhe" einfach ohne jegliche Rücksicht auf die eigentliche deutsche Bedeutung lautlich umgesetzt (aber dabei eben verballhornt) wird. Hier habe ich eine Diskussion zu dem Thema gefunden: http://www.geschichtspassage.de/wordpres...wie-hechtsuppe/. Siehe auch Wiktionary: http://de.wiktionary.org/wiki/es_zieht_wie_Hechtsuppe.
Zitat von BussinchenWas ist eine Hechtsuppe? Hat wahrscheinlich gar nichts mit dem Fisch Hecht zu tun. Ist vielleicht ein Ausdruck ähnlich wie "Hals- und Beinbruch", wo das Jiddisch-Hebräische "hatslokhe u brokhe" einfach ohne jegliche Rücksicht auf die eigentliche deutsche Bedeutung lautlich umgesetzt (aber dabei eben verballhornt) wird.
So etwas Ähniches gibt es auch im Schwedischen, allerdings hier ohne Bezug zum Jiddischen. Die Schweden haben aus dem Deutschen den Ausdruck Unkraut vergeht nicht übernommen und lautlich in Ont krut förgås inte umgesetzt (Aussprache: [Unt krüt förgoos inte]). ont krut würde wörtlich übersetzt aber schlimmes Schießpulver bedeuten, was letztlich totalen Nonsens ergibt. Also: Der Ausdruck Schlimmes Schießpulver vergeht nicht, wird in Schweden in der Bedeutung von Unkraut vergeht nicht gebraucht. Nur die Lautung stimmt einigermaßen. Aaaaaalter Schwede!
Da lagst richtig mit Deiner Vermutung. Hier die Erklärung: „Es zieht wie Hechtsuppe” kommt möglicherweise aus dem jiddischen hech supha und bedeutet „starker Wind”. Zitiert nach: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_deuts...ebr%C3%A4ischen
Interessant Dein Hinweis zum Schwedischen. Heute habe ich noch ein Schwedisch-Lehrbuch in der Hand gehabt. (Lextra, Sprachkurs Plus Schwedisch vom Cornelsen Verlag). Habe es aber stehenlassen. Kannst Du mir vielleicht ein Schwedisch-Lehrbuch empfehlen?
Sorry, ich habe nur Deine letzte Antwort gesehen und Deine Links zu "Hechtsuppe" übersehen! Vielen Danks für die Links!
Bei "malochen" ist mein Eindruck natürlich subjektiv und regional geprägt. Die Leute hier, linksrheinisch, nahe der holländischen Grenze sagen: "wirken", was dem Niederländischen "werken" sehr nahe kommt!
Ich hoffe, dass die neue Scrabble-Version RC13 inkl. Geros Superdic dann auch den Ansprüchen unseres Freundes Lischon aus Tel Aviv gerecht wird (siehe Lischons Beiträge weiter unten).