Zu GEBUND: Ich finde es auch bemerkenswert, dass es die Formen GEBUNDS und GEBUNDE gibt. Die werden im R-Duden nämlich verschwiegen, gelten aber offiziell.
Schönes Beispiel, wobei mir hier die Fronterweiterung mit Z als W-Bändiger (das W will ja meist das Wort anführen ) eine gesonderte Erwähnung wert ist:
WIRBEL - Z WIRBEL
Die Buchstabenkombination ZW am Anfang eines Wortes ist eine der Eigentümlichkeiten der deutschen Sprache - wäre mal interessant zu wissen, welche anderen Sprachen diese Verbindung ebenfalls kennen.
Download: Geros Superdic, was sonst! | Discussion: Forum | News: Twitter | ... und im übrigen bin ich der Meinung, dass Wordfinder beim online-Spiel pfui sind!
Zitat von http://de.wikipedia.org/wiki/Zweite_Lautverschiebung#Phase_2In der 2. Phase, die im 8. Jh. abgeschlossen war, wurden dieselben Laute zu Affrikaten (d. h. einem Verschlusslaut folgt eine Spirans). Dieses geschah in drei Umgebungen: im Anlaut, in der Verdopplung und nach einem Liquid (/l/oder /r/) oder Nasal (/m/oder /n/). /t/ → /ts/ (geschrieben < z > oder < tz >)
Da sich dieser Lautwandel nur im Süden (d.h. im Hochdeutschen), nicht jedoch im Norden (d.h. nicht im niederdeutschen Sprachraum) vollzogen hat, hat sich auch im Plattdeutschen der Plosiv /t/ nicht zur Affrikate < ts > = < z > entwickelt. Dasselbe gilt logischerweise auch fürs Niederländische und die skandinavischen Sprachen, wo der Laut /t/ als Plosiv erhalten blieb.
Daher haben wir im Niederländischen heute Formen wie twist mit < tw > und im Schwedischen Formen wie tvist mit < tv > und im Deutschen Formen wie Zwist mit < zw > (eigentlich "tsw"). Ob der /v/-Laut als < w > oder als < v > geschrieben wird, ist letztlich egal und hängt mit den Rechtschreibregeln des jeweiligen Landes zusammen.
Vielen Dank für Deinen Beitrag zum Lautwandel im Hochdeutschen! Als kleine Einführung ist der Wikipedia Artikel sehr interessant und der Vergleich zwischen den Sprachen in Bezug auf die lautlichen Verschiebungen ist sehr lehrreich und merkenswert.
Wer sich für solche Sachen interessiert, dem sei das Buch Deutsche Sprache gestern und heute von Astrid Stedje empfohlen - ein Klassiker bei Germanisten!