Mir gefällt es nicht, dass hier in diesem einen Thread alle möglichen Wörter durcheinander diskutiert werden. Wenn es hier so drunter und drüber zugeht, leidet doch die Übersichtlichkeit und spätere Auffindbarkeit darunter... Und das wird IMHO immer schlimmer, je mehr Aufnahmeanträge im Laufe der Zeit hier gepostet werden. Principiis obsta!
Was ist mit dem Wort 'laff' für den Freestyle-Bereich? Ich habe vergessen es mit 'Gänsefüßchen' zu versehen. :)
Meine aktive Zeit am Flipper liegt nun schon etliche Jährchen zurück, aber das Wort 'getiltet' kann nur von jemandem stammen, der sich noch nie engagiert an einem Flipper ausgetobt hat. Sowas habe ich weder in Hamburg, Berlin, München noch in Düsseldorf gehört. Geschrieben hat es natürlich keiner von uns je gesehen, vom Sprachgefühl her war eher von 'tillen' und 'ich habe getillt' die Rede. Naja, ist ja auch egal, wo's eh nicht in die engere Wahl kommt.
LAFF ist grenzwertig. Es existiert nicht als eigenes Stichwort, findet aber im Dudenkorpus unter dem Stickwort "ungewürzt" Erwähnung. Nachdem ich aber einige andere Quellen wie zum Beispiel http://www.enzyklo.de/Begriff/laff ausfindig machen konnte, habe ich es aufgenommen.
@ Bussinchen: Ich möchte davon absehen, für jedes Stichwort ein eigenes Thema anzufangen. Dies ist mit Absicht ein Sammelpool für alle Anträge, für weitergehendes Interesse existiert hier eine alphabetische Aufstellung aller Worter im Freesytylebereich und das genügt fürs erste. Bitte respektiere das. Danke für dein Verständis.
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"laff" kannte ich auch noch nicht. Dafür möchte ich Eckhard sagen, dass in Österreich vermutlich jeder weiß, was "zach" heißt, nämlich "zäh". Es wird mit einem langen hellen A ausgesprochen, also "zaaach", und klingt für mich fast lautmalerisch.
Regionale Dialekte sind für mich eine Bereicherung und kein Graus. Hier im Bergischen Land, wo ich jetzt zu Hause bin, verlaufen 2 Sprachgrenzen und manchmal ist es schon eigenartig, wie sich Begriffe von Ort zu Ort unterscheiden. Hier gibt es durch die frühe Nutzung der Wasserkraft in kleinen 'Kotten' noch - außerhalb der Region eher unbekannte - Berufe und Tätigkeiten, hier habe ich einen Knieschleifer und einen Pließter, bzw. die Verben honen und pließten kennengelernt. So, genug der Abschweifungen. Übrigens wäre ich dankbar für eine Info, falls jemand mal etwas über den Beruf des Knieschleifers findet. Es gibt Tausende von Verweisen im Internet, aber es scheint sich so ziemlich alles auf ein Zubehör zur Motorradkluft zu beziehen und nicht auf den Beruf und der ist inzwischen wohl auch dem technischen Fortschritt zum Opfer gefallen.
Zitat von http://www.waterboelles.de/archives/1079...h-und-Wand.html[...] August Freund jun. war letzter Besitzer des Bliedinghauser Kottens. Sein Vater unterhielt hier vor 1900 eine Knochenstampfe, ging später aber mit seinen Söhnen zur Feilenschleiferei über. Vier Schleifsteine waren bis zum ersten Weltkrieg in Betrieb. Freund Junior arbeitete noch bis 1923, verkaufte dann sein Besitztum einschließlich Kotten und wanderte 1924 nach Brasilien aus. In den nun folgenden Jahren ist der Kotten langsam verfallen, da er nicht mehr benutzt wurde. Der Schleiferfamilie Freund entstammte auch der erst vor wenigen Jahren (mit über 70 Jahren) verstorbene Walter Freund, wohl einer der letzten gelernten Knieschleifer, der noch bis ins hohe Alter in diesem schweren Beruf tätig war. An ihn erinnert eine denkwürdige Begebenheit, die leicht einen tragischen Ausgang hätte nehmen können: Man hatte vor Jahren einen neuen Stein gehangt. Das Einhangen dieser großen Natursandsteine mit einem Durchmesser von 2 bis 2,5 Metern bis in die Lager erforderte ein bis zwei Tage. Anschließend lies man den Stein auf vollen Touren ein paar Stunden laufen, um ihn auf seine Sicherheit zu prüfen. Nachdem der Stein seine vorgeschriebenen Runden gedreht hatte, wollte nun Walter Freund seine ersten Feilen an ihm schleifen, als Robert Dannhäuser in den Kotten kam. Das war ein Spezial- Schlicht- und Doppelschlichtfeilenhauer im nahen "Kamerun", der sich im Kotten regelmäßig seine Meißel schliff. Die beiden führten neben dem sausenden Stein stehend eine Unterhaltung, und plötzlich sprang der Stein auseinander, wobei die Sandsteinbrocken durch das Dach und die Kottenwand zum Teil bis über den Eschbach flogen´. Wahrscheinlich wäre Walter Freund ohne das Dazwischenkommen des Kollegen von Bliedinghausen ein toter Mann gewesen. Einige Zeit vorher war auf die gleiche Art und Weise der Schleifer Hugo Fromgen in der Feilenfabrik E. Ehlis am Schlepenpohl ums Leben gekommen. [...]
Nun habe ich hierzu eine Theorie. Wie gesagt, es ist meine Theorie - überprüfen kann ich nicht, ob das, was ich jetzt sage, stimmt. Aber es liegt nahe, dass es so ist.
Ausgehend von der oben zitierten Textpassage stelle ich die Frage: Was muss man schleifen? Etwas, was stumpf geworden ist, um es wieder scharf zu machen. Also z.B. Schneidewerkzeuge. Scheren. Oben im Text: Feilen. Aber auch Messer.
Nun, im Schwedischen heißt "Messer" kniv, im Englischen heißt es knife. Knie und kniv (das K wird im Schwedischen ausgesprochen: [kni:v]) klingt also ziemlich ähnlich. Der einzige Unterschied in der Aussprache ist das -v, das beim Wort Knie fehlt. Aber Knie bedeutet doch gar nicht Messer?! Schauen wir doch mal in den Duden, ob wir da ein deutsches Wort finden, was so ähnlich wie [kni:v] klingt, vielleicht ein dialektales oder altertümliches Wort... Ja, irgendwie denke ich auch an kneifen, kniff, gekniffen... Mal gucken...
Nun ist der Beruf des Messerschleifers sicher ein alter Beruf. Sicher gab es Messerschleifer schon im späten Mittelalter, als die Diphthongierung von i zu ei in knif bzw.Kneif noch nicht vollzogen war. Dann hieß es früher vielleicht knifslifer oder so ähnlich. Sprich dieses Wort mal aus, Eckard! Diese Lautverbindung fsl, auf die kurz darauf schon wieder ein f folgt, liegt einem nicht so gut auf der Zunge. Kniefschleifer, fschl + f. Da liegt es auf der Hand, dass man, mundfaul wie man ist, das erste f nicht deutlich ausspricht, und dann ganz verschluckt. Dieses Phänomen ist in der Sprachwissenschaft als "Ökonomie der Sprache" bekannt. Dieses Verschlucken des ersten f wäre auch im weitesten Sinne eine Dissimilationserscheinung. Und schon haben wir den Knieschleifer. Es kann sogar sein, dass diese lautliche Entwicklung, d.h. der Wegfall des f, durch den Einfluss des Wortes Knie begünstigt oder sogar beschleunigt wurde, als das Wort Knif/Kneif im deutschen Sprachraum weitgehend aus der Mode gekommen war und stattdessen Messer gesagt wurde. Dann wusste man nicht mehr, was Knif eigentlich bedeutet - alle sagten ja Messer - aber man sah, dass der Schleifer das zu schleifende Messer offenbar mit dem Knie gegen den rotierenden Schleifstein presste. Und alle waren zufrieden mit dem Wort Knieschleifer.
Ich selbst habe diese Berufsbezeichnung noch nie gehört. Dieser Begriff ist mir unbekannt.
Nein, ich denke es ist das Gleiche gemeint. Die betreffende Person lebt leider nicht mehr, aber mein Bekannter bezeichnete sich selbst als Pließter, bzw Pliester. Über die Schreibweise ließe sich sicherlich streiten. Seine Aufgabe war der Feinschliff von Sägeblättern.
danke für die Mühe, die du dir gemacht hast. Tatsächlich war der Knieschleifer, den ich kennen gelernt habe wohl der letzte Knieschleifer in der Firma Ernst Ehlis im Schlepenpohl am Eschbach, dessen ehemaliger Verlauf einst die Grenze zwischen Remscheid und Wermelskirchen festgelegt hat. Welch ein Zufall!
Möglicherweise enttäusche ich dich, wenn ich das Knieschleifen anders interpretiere: meines Wissens gibt es eine Holzkonstruktion mit der ein Knieschleifer mit seinem Knie Druck auf ein Holz(brett) ausüben kann, wobei das Werkstück (Rohling) mehr oder weniger stark gegen den rotierenden Stein gepresst und dabei in Form geschliffen wird. Ich könnte das aber sicher mal vor Ort recherchieren, dauert nur eine Weile, bis ich mal wieder dahin komme.
Zum Begriff 'Kneif': für meine Großmutter aus der Nähe von Frankfurt/Main war ein 'Kneibchen' ein kleines scharfes Küchenmesser. Der Begriff ist dort heute noch üblich.
Hallo Eckhard! Bitteschön! Das ist ja wirklich ein Zufall! Dann werden dort also keine Schneidewerkzeuge oder im weitesten Sinne Messer geschliffen? Dann ist mit dem Knie im Wort Knieschleifer also tatsächlich das Knie gemeint und nicht das Knif?
Die Bezeichnung Kneibchen für ein Küchenmesser ist ja auch toll! Was du alles kennst!
Kein Verdienst, mit meiner Oma hättest du das auch gewusst.
Wie wäre es mit einem eigenen Off-Topic-Bereich für solche gedanklichen Exkursionen? Bevor uns Gero zu Recht wegen notorischer Geschwätzigkeit abmahnt...
@Eckhard: Das hätte ich an sich schon längst gemacht, aber aufgrund von Geros Replik auf mein Posting #46 hielt ich mich zurück. Ich hätte an sich schon von Anfang an deinen ersten Exkurs-Beitrag gleich in ein von mir neu dafür angelegtes, gut strukturiertes Unterforum innerhalb von Geros SuperDic - die ultimative Wortfabrik (All about German dictionary) verschoben...