@grangrau: Widerspruch! Natürlich war die alte ss/ß-Regelung viel unlogischer als die neue. Die Komplettabschaffung des ß würde alles wieder verwässern. Wie gut, dass Fuß und Fluss derzeit am Schriftbild die völlig unterschiedliche Aussprache erkennen lassen.
wenn die oberste Zielrichtung der Schriftumsetzung von Sprache "Lautschrift" ist, hast du natürlich recht. Das ist z. B. im Spanischen ideal: wenn du ein Wort liest, weißt du genau, wie es ausgesprochen wird. Das absolute Gegenteil findet sich im Englischen: da hat man sehr konservativ die Schreibweise fast wie zu Shakespeares Zeiten beigehalten, obwohl sich die Aussprache z. T. sehr weit und auf unterschiedliche Weise von der Schrift fortentwickelt hat.
es muss nicht "oberste Zielrichtung" sein. Aber es ist etwas Positives, wenn Unterschiede erkennbar sind und Ähnliches gleich behandelt wird. Die neue ss/ß-Regelung sorgt hja auch in vielen Fällen dafür, dass verwandte Wörter jetzt besser als solche erkennbar sind (Fluss/Flüsse statt Fluß/Flüsse; wässrig/wässerig statt wäßrig/wässerig).
die "Erkennung" ist doch nicht das große Problem. Für Ausländer mag das alles schon verwirrend sein, aber sonderbar erscheint doch dann, dass Englisch trotz der total chaotischen Rechtschreibung Weltsprache Nr. 1 ist. Ich nehm an, du kennst das Beispiel "How do you spell FISH?"?
1. Wollen wir das ß zum Weltkulturerbe deutscher Sprache erheben? Das ß ist schon etwas Besonderes, das keine andere Sprache aufzuweisen hat!
2. Englisch ist meiner Meinung nach zur Weltsprache aufgestiegen, nicht etwa weil die Rechtschreibung so oder so funktioniert, sondern weil England bzw. Großbritannien historisch gesehen Weltmacht war und so viele Kolonien hatte, die gezwungen waren, die englische Sprache anzunehmen. Normalerweise müsste ja Chinesisch (Mandarin) die Weltsprache Nr. 1 sein, weil es die meisten Sprecher aufzuweisen hat, aber Chinesisch ist halt nur auf den begrenzten ostasiatischen Raum begrenzt, während die ehemaligen britischen Kolonien über den ganzen Erdball verteilt waren und Englisch daher auf vielen Kontinente gesprochen wurde. Gegen Chinesisch spricht auch das aus eurozentrischer Sicht komplizierte Schriftsystem. Von der Grammatik her wäre Chinesisch (analytische Sprache, nicht flektierend, wie weitestgehend das Englsiche auch) für Europäer gar nicht mal so schwer zu erlernen...
Es war ja auch keine (im akademischen Sinne) wissenschaftliche Argumentation! Das mit dem ß als Weltkulturerbe war doch bloß ein kleiner Witz!
Gegen die Großschreibung, die im internationalen Vergleich einzigartig ist, spräche halt die Ergonomie (d.h. das ständige Drücken der Shift-Taste in unserem Computerzeitalter würde wegfallen). Bei der Handschrift spielt das natürlich keine Rolle. Aber wer schreibt heute noch von Hand...? Geht doch alles per Computer....
anlässlich meiner Aufarbeitung des UD fällt ab und an auch mal was für den RD ab.
Diesmal ist es ein (siebenbuchstabiges) Wort, das in der offiziellen Turnierwortliste fehlt, aber als Nebenform eines mit R beginnenden Wortes angegeben wird. Aufklärung im nächsten Update vom Superdic.
Vermutlich wurde dieses Wort bereits in früheren Auflagen des RD geführt, denn es steht auch im SD.
Download: Geros Superdic, was sonst! | Discussion: Forum | News: Twitter | ... und im übrigen bin ich der Meinung, dass Wordfinder beim online-Spiel pfui sind!
sorry, dieses alles andere als ominöse Wort hat nur sieben Buchstaben, da hab ich mich beim Zählen von den vielen ... hmhmhm ... etwas verwirren lassen.
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schade, damit kommen die drei Kandidaten, die ich bei einer ersten Suche fand (aber noch nicht daraufhin überprüfen konnte, ob sie in der Wortliste stehen) wohl nicht mehr in Frage: Mein Favorit war der RAURIKER, der nur beim RAURAKER auftaucht, daneben RHÄTERIN und RHÄTISCH, die neben der Erwähnung bei der H-losen Variante per "usw." bei RHÄT verknüpft sind.
Von denen hatte ich bisher auch noch nie was gehört. Da war ich im Geschichtsunterricht wohl krank... Und ich erinnere mich jetzt auch nicht auf Anhieb, dass der gute Caesar was in seinem De bello Gallico über die geschrieben hätte...
Obwohl... naja, das Gedächtnis schwindet... Ich lese nämlich bei Gaius Iulius gerade Hochinteressantes auf http://www.gutenberg.org/files/218/218-h/218-h.htm (Caesar hat da gar kein Copyright mehr drauf, der Arme, das hätte der damals auch nicht gedacht, dass seine Werke MM Jahre später im Internet veröffentlich werden - alles gratis Freeware und OpenSource, genau wie bei unserem guten Scotty...):
Zitat von C. IULI CAESARIS DE BELLO GALLICO COMMENTARIUS PRIMUSPersuadent Rauracis et Tulingis et Latobrigis finitimis, uti eodem usi consilio oppidis suis vicisque exustis una cum iis proficiscantur, Boiosque, qui trans Rhenum incoluerant et in agrum Noricum transierant Noreiamque oppugnabant, receptos ad se socios sibi adsciscunt.
Bussinchens Kommentar: Die Rede ist von den Helvetiern, die nach dem Tode von Orgetorix die benachbarten Stämme der Rauraker, Tulinger und Latobriger dazu überreden, ihre niedergebrannten Städte und Dörfer zu verlassen und mit ihnen zu ziehen, und die sich mit den jenseits des Rheins ansässigen Boiern verbünden... ;-)
Nun meine Frage:
Die RAURAKER stehen wie die RAURIKER drin im Duden. Warum stehen dann bitteschön die TULINGER, die LATOBRIGER und die BOIER (BOJER) nicht drin? Wenigstens stehen die HELVETIER drin...
OK, off topic...? Naja, immerhin sind die RAURAKER / RAURIKER zwei Wörter mit R... Von daher passt ja dieser Thread...