Es liegt kein unfaires Verhalten vor, wenn man Fairplay jetzt mit Fairplays in den Genitiv setzt. RD 24 hat das noch nicht erlaubt. Danke an Hans/Ulla für den Hinweis.
Momentan klopfe ich gerade die 8-buchstabigen UD-Wörter ein. Die Arbeit bleibt nicht ohne Folgen für den Wortschatz des RD. Es vergeht fast kein Tag, an dem Überraschungen wie z.B. die folgende auftreten:
Im Gegensatz zur 24. Auflage gibt der RD nun an, dass der Plural selten sei, der UD von 2006 verneint den Plural noch. In der 24.Auflage waren überhaupt keine Beugungen angegeben, das leidige Problem ....
Damit ist klar, dass hier eine geänderte Auffassung der Dudenredaktion vorliegt. Ich habe FEG(E)FEUERN in den RD-Wortschatz mit aufgenommen. Vermutlich liegt der Zusatz "Pl. selten" daran, dass hier eine übertragene Bedeutung vorliegt im Sinne des "Fegefeuers der Eitelkeiten", wobei mir persönlich auch hier der Pl. doch etwas gewöhnungsbedürftig erscheint. Aber wie gesagt, nur eine Vermutung.
die übertragene Bedeutung muss aber schon vorher vorgelegen haben, denn ansonsten wäre Fegefeuer analog Scheol und Hades ja als singulärer mythologischer Begriff ungültig - hoffentlich werd ich jetzt nicht exkommuniziert ....
Es liegt dann wohl daran, dass die Nutzer der übertragenen Bedeutung nicht mehr wissen, dass es nur ein Fegefeuer gibt ... und daher den Plural verwenden ;-)
Im Beitrag von 8:28 Uhr ist wohl das falsche E eingklammert, oder?
Zitat Es liegt dann wohl daran, dass die Nutzer der übertragenen Bedeutung nicht mehr wissen, dass es nur ein Fegefeuer gibt ... und daher den Plural verwenden ;-)
Kann FEHLEN transitiv sein? Da zu dieser Frage der R-Duden nichts sagt, sehen wir im U-Duden nach. Und dort finden wir als 3. Bedeutung zwar veraltet, aber doch: "nicht treffen, verfehlen". Wenn wir es noch genauer wissen wollen, können wir das GWD zu Rate ziehen. Dort finden wir als Beispiele: das Ziel, den richtigen Weg fehlen.
Was können wir daraus schließen? GEFEHLT kann adjektivisch verwendet werden: das gefehlte Ziel, der gefehlte Weg.
Derzeit sind die Formen GEFEHLTE usw. aber nicht gültig!
(Dieser Beitrag soll wieder einmal die Schwierigkeiten bei der adjektivischen Verwendung von Perfektpartizipien illustrieren. Er gehört daher vielleicht eher in den Thread "Die Crux mit den strittigen Wörtern".)
feh|len [V.1, hat gefehlt] I [o. Obj.] 1 nicht anwesend sein, nicht da sein; fehlt noch jemand?; es fehlt niemand mehr; einer fehlt noch; er hat zweimal unentschuldigt gefehlt 2 mangeln, zu wenig sein, knapp sein; wo fehlt's denn? was wird gebraucht?, was hast du, was habt ihr für Sorgen?;[meist in der Wendung] es fehlt an …; es fehlt ihnen an warmer Kleidung; es fehlt ihm an Weitblick; an mir soll's nicht f. ich will das Meinige dazu tun 3 abhandengekommen sein; mir fehlt mein Kugelschreiber; in meinem Portmonee f. zwei Euro 4 erforderlich sein; es f. noch fünfzehn Minuten bis zur Ankunft des Zuges 5 gegen ein sittliches Gebot verstoßen, Unrecht tun, sündigen 6 etwas Falsches vermuten; weit gefehlt! ganz falsch!
II [mit Dat.] jmdm. f. 1 von jmdm. vermisst werden; das Kind fehlt mir sehr; mir fehlt hier mein täglicher Spaziergang 2 jmdm. fehlt etwas jmd. ist krank; was fehlt dir denn?; ihm fehlt gar nichts
Demnach wäre der Gebrauch auch in der veralteten Bedeutung intransitiv, da kein Objekt folgt. Offensichtlich wird hier der Gebrauch auf (kurze) Floskeln wie "weit gefehlt!" beschränkt, ansonsten wäre wohl das Verb "verfehlen" zu verwenden.
Canoonet hingegen bejaht den adjektivischen Gebrauch.
Ich persönlich würde den "gefehlten" Verbrauch doch eher verneinen, zumal BM hier eine doch recht differenzierte Betrachtungsweise zur Hand gibt, die sich doch recht deutlich an den UD anlehnt (oder auch umgekehrt).
Download: Geros Superdic, was sonst! | Discussion: Forum | News: Twitter | ... und im übrigen bin ich der Meinung, dass Wordfinder beim online-Spiel pfui sind!
Zitat von GeroDemnach wäre der Gebrauch auch in der veralteten Bedeutung intransitiv, da kein Objekt folgt. Offensichtlich wird hier der Gebrauch auf (kurze) Floskeln wie "weit gefehlt!" beschränkt, ansonsten wäre wohl das Verb "verfehlen" zu verwenden.
Ich persönlich würde den "gefehlten" Verbrauch doch eher verneinen, zumal BM hier eine doch recht differenzierte Betrachtungsweise zur Hand gibt, die sich doch recht deutlich an den UD anlehnt (oder auch umgekehrt).
Ich verstehe deine Argumentation jetzt nicht, Gero. Darf ich das GWD zitieren:
Zitat von GWDfeh|len <sw. V.; hat> [mhd. vælen, velen < (a)frz. fa(il)lir = verfehlen, sich irren < lat. fallere]: 1. a) nicht existieren, nicht vorhanden sein: besondere Kennzeichen fehlen; bei Arminia fehlt einfach der Schneid (Kicker 82, 1981, 51); sie will dem Kind den fehlenden Vater ersetzen; Würde sie vielleicht gar Ihren fehlenden Familiensinn für eine Ihrer Schwächen halten? (a & r 2, 1997, 73); b) nicht zu jmds. Verfügung stehen; jmdm. abgehen, mangeln: uns fehlt das Geld für eine Sommerreise; ihr fehlt jeder Sinn für Humor; Wir leben bereits in einer Welt, der nicht nur die Weisheit und die Vernunft fehlt, sondern sogar der Boden unter den Füßen (Gruhl, Planet 263); c) (von Menschen) zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht an einer bestimmten Stelle sein, wo man eigentlich sein sollte; abwesend sein, ausbleiben: die Kinder haben schon öfter unentschuldigt gefehlt; er fehlt schon eine Woche, seit einer Woche; du hast die meiste Zeit, während der meisten Zeit gefehlt; bei dieser Party darfst du nicht f. (musst du unbedingt dabei sein); d) [sehnlich] herbeigewünscht, vermisst werden: du wirst/deine Hilfe wird mir sehr f.; das Auto fehlte uns doch sehr; e) nicht mehr da sein; verschwunden, verloren gegangen sein: in der Kasse fehlen 500 Mark; an der Jacke fehlt ein Knopf (ist ein Knopf abgegangen); Die Lampe über dem Haupteingang war dunkel, da fehlte die Birne (H. Gerlach, Demission 82); Wenn Willi mal laut lachte, dann konnte man sehen, dass ihm drei Zähne fehlten (Hilsenrath, Nazi 78); Ü fehlt dir etwas? (fühlst du dich nicht wohl, bist du krank?); f) zur Erreichung eines bestimmten Zustandes erforderlich sein: noch drei Punkte fehlen [ihm] zum Sieg; Der Marilli fehlten noch drei Monate bis zum sechzehnten Lebensjahr (Sommer, Und keiner 247); diesem Satz fehlt noch der letzte Schliff (er muss in seiner letzten Form noch verbessert werden); viel fehlte nicht/es fehlte nicht viel, und wir hätten Streit bekommen (beinahe hätten wir Streit bekommen); das hat mir gerade noch gefehlt! (iron.; das kommt mir äußerst ungelegen); Jetzt ein Regenguss, fand Franke, der hätte zu allem noch gefehlt (iron.; das wäre der Gipfel aller Unannehmlichkeiten; Loest, Pistole 145); R das fehlte [gerade] noch (das wäre ja noch schöner, das kommt gar nicht infrage)! 2. <unpers.> nicht in genügendem Ausmaß vorhanden sein, nicht ausreichen, zu knapp sein, mangeln: es fehlt uns an allem, am Nötigsten, an ausgebildeten Lehrern; der Stadt fehlt es an Charme und Flair (a & r 2, 1997, 96); die Gastgeber ließen es an nichts f. (haben alles aufgeboten, um die Gäste zufrieden zu stellen); an mir soll es nicht f. (ich bin [dazu] bereit, stelle mich [dazu] zur Verfügung); wo fehlts denn? (ugs.; was hast du denn für Sorgen, Probleme?); Das kannst du ihm sagen, da weiß er doch gleich, wo dir's fehlt (Brot und Salz 164). 3. (veraltet) nicht treffen, verfehlen: das Ziel, den richtigen Weg f.; *weit gefehlt! (Irrtum!; völlig falsch [eingeschätzt, vermutet, geraten]); schleuderte einen Bierkrug nach dem Kopf Pavels, fehlte ihn (Ebner-Eschenbach, Gemeindekind 150). 4. (geh.) eine Sünde begehen, etwas Unrechtes tun: ich weiß, wie sehr ich gefehlt habe; Bergengruen zeigt uns in den vorgenannten Novellen Menschen, die gefehlt haben und ... sühnen (NJW 19, 1984, 1081). 5. a) fehlschlagen, fehlgehen: der ganze Bund wird in kurzem zusammen sein. Fehlen kann's nicht (Goethe, Götz V); Der Streich konnte f. (C. F. Meyer, Amulett 76); b) (jmdm.) nicht gelingen: dass ... es bei seinem Fleiß, bei seiner Sparsamkeit ihm gar nicht f. könne, künftig zum Besitztum eines Berghemmans ... zu gelangen (E. T. A. Hoffmann, Bergwerke 26).
Punkt 3, im Fettdruck von mir hervorgehoben, gibt klar und (ein)deutig ein Akkusativobjekt an. Demnach wäre der Gebrauch in der veralteten Bedeutung sehr wohl transitiv, da eben schon ein Akkusativobjekt folgt. Ich interpretiere Bertelsmann dahingehend, dass dort die veraltete Bedeutung gar nicht angegeben ist, wohingegen das GWD in diesem Fall eine differenziertere Betrachtungsweise zur Hand gibt als Bertelsmann und UD, da das GWD den veralteten transitiven Gebrauch noch angibt.
Ich schließe mich daher Linharts und Canoonets Auffassung an.
ok, überzeugt. GEFEHLTE ff. wurden ergänzt, obgleich mir diese Formen weiterhin sehr gewöhnungsbedürftig erscheinen.
GEFEHLTE=der transitive Verbrauch von fehlen im Sinne von verfehlen gilt als veraltet, wird aber im GWD/UD noch erwähnt
Download: Geros Superdic, was sonst! | Discussion: Forum | News: Twitter | ... und im übrigen bin ich der Meinung, dass Wordfinder beim online-Spiel pfui sind!
Auch für mich ist GEFEHLTE etc. gewöhnungsbedürftig, aber irgendwie sind diese Formen doch in meinem Kopf drinnen. Ich würde mich aber nicht wundern, wenn z.B. in der nächsten Ausgabe des U-Duden bei der Bedeutung "verfehlen" steht: nur in "weit gefehlt".