Frage von Aent: Warum sind Bundesländer wie Bayern zulässig, warum dann nicht auch Städtenamen wie Köln?
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Zitat von Aent in der Chat-Box 23 Oct 11, 15:03 Gero: Aent: Danke für deine Anmerkungen - es zeigt sich, dass für uns Selbstverständliches nicht unbedingt selbstverständlich für andere sein muss - da müssen wir noch transparenter werden!
23 Oct 11, 03:03 Bussinchen: Rechtschreib-Duden: Bre|me, die; -, -n (südd., schweiz. mdal. für Stechfliege, Bremse) --> die Bremen = die Bremsen --> zulässig
23 Oct 11, 02:41 Aent: Berlins heißen Berliner und Bewohner Bremens heißen Bremer.)
23 Oct 11, 02:41 Aent: Und die Begründung warum Bremen und Berlin im Gegensatz zu Köln und Frankfurt keine Eigennamen sind ist mir auch noch nicht ganz einleuchtend. (Das mit "Sachsener" und "Bayern" stimmt, aber Bewohner
23 Oct 11, 02:38 Aent: Wobei ich es immernoch merkwürdig finde, dass Ableitungen (sofern man denn Bewohner von etwas als dessen Ableitung erkennt) von Eigennamen gültig sein können, wenn der Eigenname selbst nicht gültig ist
23 Oct 11, 02:37 Aent: Danke. :)
22 Oct 11, 15:34 Gero: Vergleiche Ungarn: als Land wäre es ungültig, aber über die Ableitung "der Ungar wohnt in Ungarn - die Ungarn wohnen in Ungarn" wird es scrabblefähig. Klaro?
21 Oct 11, 23:21 Bussinchen: Sachsener & Sachsenerinnen gibt es doch gar nicht, die stehen auch nicht im Duden. Die Einwohner des unzulässigen Landes Sachsen sind schlichtweg die zulässigen Sachsen! So einfach ist das! ;)
21 Oct 11, 23:16 Bussinchen: BAYERN ist nicht das Land Bayern, sondern es sind "die Bayern" gemeint, und die Bewohner eines Bundeslandes sind wieder zulässig; der Name des Bundeslandes hingegen nicht!
21 Oct 11, 22:51 Scotty: "Lustig" wäre, der Duden würde die Kölner akzeptieren, aber nicht die Düsseldorfer - die Beschwerden wollte man in der Redaktion wohl vermeiden :-)
21 Oct 11, 22:37 Aent: *Alle Bundesländer, die nur aus Buchstaben bestehen.
21 Oct 11, 22:36 Aent: Mal abgesehen davon, dass alle Bundesländer gehen und keine Städte mit Ausnahme von Zugehörigkeiten der eben genannten Gruppe, kann mir bitte mal jemand die Systematik dahinter erklären?
21 Oct 11, 22:36 Aent: Erlaubt: Fuldaer/in, Berlin, Bayern, Bayrin, Kölner/in, Sachsen. Nicht erlaubt: Fulda, Köln, Sachsener/in.
1. Ich habe von BERLIN keine Zulässigkeit gefunden . . . auch nicht nach UD. 2. @ Bussinchen 21 Oct 11, 23:21 "Sachsener & Sachsenerinnen gibt es doch gar nicht, die stehen auch nicht im Duden. Die Einwohner des unzulässigen Landes Sachsen sind schlichtweg die zulässigen Sachsen! So einfach ist das! ;)" Ja, der Sachse und die Sächsin (Warum nicht Sachsin ?)
Deutsche Sprache sein manchmal schwere Sprache ...
Warum nicht Sachsinnen?
Einfache Frage, schwierige Antwort ....
Es gehört wohl zu den Eigentümlichkeiten der deutschen Sprache, dass der Stammvokal sich bei Beugungen ändern kann. Der Schwamm - die Schwämme, der Stand - die Stände. Das A in Sachse gehört wohl auch dazu - womöglich erkennbar daran, dass es auch ein Verb sächseln gibt. So gesehen neigt hier - laienhaft ausgedrückt - das A gern dazu, sich zum Ä zu verändern.
Download: Geros Superdic, was sonst! | Discussion: Forum | News: Twitter | ... und im übrigen bin ich der Meinung, dass Wordfinder beim online-Spiel pfui sind!
Zitat von mixyJa, der Sachse und die Sächsin (Warum nicht Sachsin ?)
Das ist eine Regel, die auf ganz ganz alten deutschen Lautgesetzen beruht. Das ist auch der Grund, warum man Ä, Ö, Ü überhaupt als Umlaute bezeichnet. Weil synchron betrachtet in Derivationen (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Derivation_(Linguistik) ) wie der Pluralbildung und insbesondere der Movierung, d.h. der Bildung von Femininformen, gerade der Umlaut als kennzeichnendes Morphem greift.
Diachronisch betrachtet handelt es sich um eine lautliche Fernassimilation, die in späterer Zeit grammatikalisiert wurde.
Wer den i-Umlaut richtig akribisch wie die Germanisten studieren will, möge sich das Standardwerk Astrid Stedje, Deutsche Sprache gestern und heute - Einführung in Sprachgeschichte und Sprachkunde zu Gemüte führen. In der 3. Auflage von 1996, in deren Besitz ich bin, wird der i-Umlaut im Rahmen des althochdeutschen*) Lautsystems sowie die Grammatikalisierung dieser ursprünglich rein phonologischen Erscheinung im Abschnitt 9.7.1 auf den Seiten 76ff behandelt. Interessant ist das allemal!
Leider fehlt mir im Moment die Zeit, jetzt hier im Forum eine umfassende und trotzdem allgemein leicht verständliche schriftliche Erklärung zu diesem Phänomen Sachse > Sächsin abzugeben. Ich tue dies aber gern mündlich auf Skype, wenn wirklich gesteigertes Interesse an dieser faszinierenden Frage besteht.
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------------------------- *) Man setzt fürs Althochdeutsche die Zeit von 750 - 1050 an.