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 Einführung in Geros SuperDic
Gero Offline




Beiträge: 2.789

28.10.2011 22:11
Geros SuperDic - Tipps und Tricks zum Umgang mit dem deutschen Wörterbuch Zitat · Antworten


Geros SuperDic - Tipps und Tricks zum Umgang mit dem deutschen Wörterbuch

Scrabble3D bietet Wörterbücher in verschiedenen Sprachen an, darunter auch eines für Deutsch – die Datei selbst nennt sich deutsch.dic. Hinter dem Namen deutsch.dic verbirgt sich das Projekt Geros SuperDic, das unter anderem auch mit dem Scrabble-Blog verlinkt ist.
Einzelne Fragen bzw. Punkte sind derzeit noch in Bearbeitung. Öfter vorbeischauen lohnt sich also.

Innerhalb des Projekts Scrabble3D nimmt das deutsche Wörterbuch eine Sonderstellung ein, da es die Möglichkeiten des Programms am intensivsten nutzt. Der folgende Artikel soll in Frage- und Antwortform dem Einsteiger zum besseren Verständnis helfen. Einfach auf die folgenden Titel (oder das kleine Pluszeichen davor) klicken, um die einzelnen Abschnitte dieses Artikels auszuklappen.



Ziel des SuperDics ist es, einen möglichst großen Teil des deutschen Wortschatzes zu erfassen und somit für das Scrabblespiel zugänglich zu machen. Die aktuelle Downloadversion datiert vom Dezember 2012 und enthält 722.884 Einträge. Diesen Einträgen liegen über 100.000 Stichwörter zu Grunde. Der zentrale Wortschatz der deutschen Sprache umfasst ca. 70.000 Wörter. Allerdings gilt es hierbei zu berücksichtigen, dass die Länge der im SuperDic enthaltenen Wörter bzw. Beugungsformen auf maximal 14 Buchstaben begrenzt ist. Der zentrale Wortschatz der deutschen Sprache umfasst auch längere Wörter sowie (im Scrabble nicht erlaubte) Abkürzungen und (geographische) Eigennamen.

Für jedes Stichwort sind die zulässigen Beugungsformen mit enthalten. Der Umfang der Beugungsformen hängt davon ab, um welche Wortart es sich handelt. Die meisten Einträge bzw. Beugungen generieren Verben (Zeitwörter), dann Adjektive (Eigenschaftswörter), dann Nomen (Hauptwörter), der Rest entfällt auf Adverbien (Umstandswörter), Pronomen (Fürwörter), Interjektionen (Ausrufewörter) etc.

Folgende Beispiele mögen dies veranschaulichen:

Nehmen wir folgende drei Wörter: lachen (Verb) – Lacherfolg (Nomen) – lächerlich (Adjektiv)

Das Verb lachen generiert insgesamt 19 Einträge:
lach – lache – lachen – lachend – lachende - lachendem - lachenden - lachender - lachendes – lachest - lachet – lachst – lacht –lachte – lachten – lachtest – lachtet – gelacht – Lachens (Sonderfall, hierauf wird an anderer Stelle ausführlich eingegangen)

Das Adjektiv lächerlich generiert 17 Einträge:
lächerlich - lächerliche - lächerliche - lächerlichem - lächerlichen - lächerlicher - lächerliches - lächerlichere - lächerlicherem - lächerlicheren - lächerlicherer - lächerlicheres - lächerlichste - lächerlichstem - lächerlichsten - lächerlichster - lächerlichstes

Das Nomen Lacherfolg generiert insgesamt 5 Einträge:
Lacherfolg – Lacherfolge – Lacherfolgen – Lacherfolges - Lacherfolgs

Manche Verben generieren noch weitaus mehr Einträge als in unserem Beispiel, insbesondere wenn die Partizipien (Mittelwörter) steigerbar sind. In unserem Beispiel kann lachend als Partizip 1 (Mittelwort der Gegenwart) nicht gesteigert werden. Anders ist dies z.B. beim Partizip 2 (Mittelwort der Vergangenheit) des Verbs feiern: Maria Callas war die gefeiert(e)ste Sängerin ihrer Zeit.



Das ist einfach: Man muss über das Menü auf Einstellungen klicken und im sich dann aufklappenden Menü wiederum auf Einstellungen klicken: es erscheint die Multifunktionsbox (siehe auch die Frage „Wo finde ich die für das deutsche Wörterbuch maßgeblichen Einstellungen im Programm?)





Man klicke auf den Reiter Wörterbuch: im Dropdownmenü auf der linken Seite kann man das Wörterbuch der Sprache seiner Wahl bestimmen. Steht in dem Feld deutsch.dic, dann ist das deutsche Wörterbuch bereits aktiv. Eine Feinheit: ist der Schriftzug des gewünschten Wörterbuchs kursiv, dann bedeutet das, dass das betreffende Wörterbuch noch nicht heruntergeladen wurde. Ein Klick auf ein solches Wortbuch löst einen automatischen Download aus. In unserem Beispiel oben sind fast alle fremdsprachigen Wörterbücher mit kursivem Schriftzug versehen. Ein Klick darauf würde einen Download in das Benutzerverzeichnis starten. Das Benutzerverzeichnis wurde vom Programm automatisch bereits im Zuge der Installation erstellt und ist ganz leicht zu finden: Man öffne wieder die Multifunktionsbox und gehe auf den Reiter „Optionen“.





Der Klick auf den Button mit den drei Punkten öffnet den Dateipfad zum Wörterbuch.

Normalerweise garantiert die Autoupdatefunktion, dass sich stets die aktuellste Fassung auf dem PC des Users befindet, sofern die Altversion ebenfalls automatisch vom Programm downgeloadet wurde. Falls die Autoupdatefunktion nicht klappen sollte, kann man sich ganz einfach selbst behelfen: Einfach den Dateipfad wie im obigen Beispiel öffnen und die Altversion des deutsch.dic löschen. Programm beenden und neu starten. Beim Neustart findet der PC natürlich kein deutsches Wörterbuch mehr, folglich wird das Spiel ohne Wörterbuch gestartet. Wenn ihr dann über die Multifunktionsbox Reiter Wörterbuch das Dropdownmenü öffnet, werdet ihr sehen, dass das deutsch.dic kursiv dargestellt wird. Ein Klick darauf startet den Download mit der aktuellen Version!

Weiter werden im Forum von Scrabble3D neue Versionen von Wörterbüchern unter Announcements angekündigt. Dort wird auch zumeist die Anzahl der Einträge angegeben. Diese Angabe einfach mit der Angabe der Einträge auf dem Reiter Wörterbuch vergleichen.



Die SuperDic ist über zwei Schnittstellen mit dem Programm Scrabble 3D verzahnt, und zwar über die Funktion Wortsuche und über den Reiter Wörterbuch in der Multifunktionsbox.

Der Aufruf dieser zwei Schnittstellen geht wie folgt:





Für die Funktionalität der Wortsuche besteht ein umfangreiches Tutorial, das in der Forumskategorie Geros SuperDic (All about German dictionary) unter Tutorial: Die Wortsuche in Scrabble3D zu finden ist. Hier ist insbesondere auf die Lektion 1 zu verweisen. Weitere Ausführungen sind daher an dieser Stelle entbehrlich.




Der Wortschatz des deutsch.dic gliedert sich in drei Kategorien auf:

1. Basiswortschatz Rechtschreibduden (RD)

Diese Kategorie beinhaltet alle zwei- bis vierzehnbuchstabigen Wörter, die im aktuellen Rechtschreibduden (25. Auflage) verzeichnet sind, und zwar samt allen zulässigen Beugungsformen. Eigennamen und geographische Namen sind nicht erlaubt, gleiches gilt für Wörter, die mit einem Warenzeichen ® gekennzeichnet sind. Diese Kategorie ist komplett eingepflegt.

2. Optionaler Wortschatz Universalduden (UD)

Diese Kategorie beinhaltet alle zwei- bis vierzehnbuchstabigen Wörter, die im aktuellen Universalduden (7. Auflage) verzeichnet sind, Beschränkungen wie bereits beschrieben. Diese Kategorie ist noch nicht ganz fertiggestellt. Eingepflegt sind alle zwei- bis zehnbuchstabigen Wörter sowie die elfbuchstabigen Wörter A bis R. Für S bis Z sind bereits die elfbuchstabigen Verben eingepflegt. Fürs Spiel fallen diese (noch fehlenden) langen Wörter aber kaum ins Gewicht.

3. Optionaler Wortschatz Freestyle und Duden-Oldies

Eigentlich handelt es sich hier um zwei Kategorien, die aber hier in einer zusammengefasst sind:

a.) Freestyle: Drei Bedingungen gelten für die Aufnahme:
1. Gültiges Wort laut Reglement
2. Der Begriff muss in einem anerkannten und aktuellen Nachschlagewerk enthalten sein (z.B. Wortschatz Uni Leipzig, Canoonet, Brockhaus etc.)
Näheres ist in der Forumskategorie Geros SuperDic (All about German dictionary) im Forum Der Blick übern Zaun: Universalduden & Co unter ALPHABETISCHE AUFLISTUNG ALLER FREESTYLEWÖRTER nachzulesen.
3. Von dem Wort muss mindestens eine Ableitung bzw. Beugungsform existieren, die nicht länger als vier Buchstaben ist. GEÖST ist gültig, weil der Imperativ ÖS! mit zwei Buchstaben das genannte Kriterium erfüllt.

b.) Duden-Oldies
Hier finden sich die Wörter aus der 6. Auflage des UD bzw. der 24. Auflage des RD, die in die Neuauflagen nicht übernommen wurden.

Die Kategorien kann man sich wie drei Lichtschalter vorstellen: Lichtschalter 1 (RD) ist immer an und kann nicht ausgeschaltet werden. Will heißen: die im RD enthaltenen Wörter werden vom Programm stets genutzt. Die beiden anderen Lichtschalter können wahlweise und unabhängig voneinander dazu- oder abgeschaltet werden.
Durch das Setzen eines Häkchens wird eine Kategorie aktiv gesetzt. Das Häkchen beim Basiswortschatz Rechtschreibduden kann nicht deaktiviert werden, denn hier handelt es sich – wie bereits gesagt – um die stets aktive Standardkategorie.



Grundsätzlich bleibt festzustellen, dass ein großer Teil des RD-Wortschatzes auch im UD zu finden ist. Zu den Unterschieden bleibt festzustellen, dass der Wortschatz des Universaldudens etwas mehr an die Alltagssprache angelehnt ist, wohingegen für die Auswahl des RD-Wortschatzes sprachhistorische und orthographische Gründe maßgebend waren. Deswegen finden sich im RD vergleichsweise mehr veraltete bzw. veraltende Wörter als im UD.

Die Kategorie Freestyle hingegen ist sehr speziell und beinhaltet Wörter, die nur selten im alltäglichen Sprachgebrauch auftauchen. Diese Kategorie ist vor allem für das dreidimensionale Scrabbeln wichtig, da die hier enthaltenen Wörter (insbesondere die zusätzlichen Zwei- und Dreibuchstabenwörter wie z.B. XU, WU, ÜZ. QAT oder ULU) mehr Anlegemöglichkeiten an bestehende Wörter erlauben. Diese Kategorie ist etwas für echte Spezialisten und solche, die es werden wollen. Fairerweise ist aber zuzugestehen, dass sowohl RD als auch UD bisweilen ebenfalls recht exotische Wörter enthalten, oder weiß der geneigte Leser auf Anhieb, was SALPINX, NIVAL, HYLÄA oder FIRTH bedeuten bzw. welchen Kategorien diese Wörter zuzuordnen sind? Zu ergänzen ist, dass viele der Wörter im Sinne der Definition 3a in den Wortlisten anderer Sprachen auftauchen, wie z.B. XU (englische Wortliste) oder WU (französische Wortliste).

Nachdem die Kategorie RD nicht deaktiviert werden kann, stellt sich die Frage: Spiele ich mit oder ohne den Wortschatz des UD?
Die Beantwortung dieser Frage hängt maßgeblich davon ab, ob man Scrabble als ein Spiel zur Erweiterung seines Wortschatzes ansieht oder ob man vorhat, bei von Scrabble Deutschland e.V. durchgeführten Scrabbleturnieren mitzuspielen. Scrabble Deutschland e.V. akzeptiert nämlich nur die Wörter, die der RD führt. Für diesen Fall empfehle ich die Kategorien UD und Freestyle zu deaktivieren und auswendig zu lernen, dass man wegziehen und keifen legen darf, wegzerren und ankeifen hingegen nicht.

Ob dies sachgerecht ist, möge jeder nach Studium des Superscrabblerätsels August 2011 selbst entscheiden. Derzeit diskutiert man innerhalb von Scrabble Deutschland e.V. darüber, ob man die Wörter des UD künftig erlauben sollte. Die Diskussion wird recht lebhaft geführt, teilweise mit sachlichen wie auch weniger sachlichen Argumenten auf beiden Seiten. Aber möge sich jeder selbst sein Urteil bilden.

Wer wie ich primär Interesse an der deutschen Sprache hat und mit dem wunderbaren Spiel hier seinen Wortschatz verbessern möchte, dem empfehle ich, mit dem Wortschatz des UD zu spielen.



Dzt. in Bearbeitung



Um es vorab zu sagen: das Reglement für die Zulässigkeit von Wörtern von Scrabble Deutschland e.V. lässt Beugungsformen zu, die nicht schulaufsatztauglich sind. Zudem schreckt das Lesen des Reglements den meist grammatikunerfahrenen Anfänger eher ab.

Leider geht es wie im echten Leben halt auch nicht ganz ohne Regeln … deswegen hier eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Abweichungen zur „normalen Schulgrammatik“. Die Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Dreh-und Angelpunkt ist hier das E, der häufigste, aber auch grammatikalisch schwierigste Buchstabe im Deutschen. Fachsprachlich nennt man das Auslassen eines Buchstabens auch Elision. Die folgenden Beispiele sind meist unter literarischen bzw. umgangssprachlichen Gesichtspunkten anzuseh(e)n:

Bei Verben darf das finale –e in der ersten bzw. dritten Person Singular generell entfallen

Ich KOMME heute etwas später – ich KOMM heute etwas später
Ich WANDERE den Berg rauf – ich WANDER den Berg rauf
Ich LÄCHELE dich an - Ich LÄCHEL dich an
Ich VERGESSE dich nicht – ich VERGESS dich nicht
In meiner Kammer BRANNTE es lichterloh – in meiner Kammer BRANNT (BRANNT‘) es lichterloh (das fehlende E wurde früher mit einem Apostroph markiert)
Wenn ich ein Vöglein wär, FLÖGE ich hin zu Dir - Wenn ich ein Vöglein wär, FLÖG ich hin zu Dir (hier wirkt das literarische Deutsch so stark, dass man die E-Elision sogar als natürlich empfindet)
Wenn ich früher ANKÄME, WÜRDE ich … - Wenn ich früher ANKÄM, WÜRD ich …
Dass es ihm nicht GEREUE, solch schändlich Tat zu tun! – Dass es ihm nicht GEREU, solch schändlich Tat zu tun!

Bei den Verben auf –eln bzw. –ern darf das E in der ersten Person Singular Präsens (Gegenwart) zumeist ausgelassen werden

Wenn ich dich ANLÄCHELE – wenn ich dich ANLÄCHLE
Ich WANDERE den Berg rauf - Ich WANDRE den Berg rauf

Bei Verben darf das E in der ersten Person Plural bzw. Infinitiv als auch beim Partizip 2 weggelassen werden, wenn der Stamm des Verbes mit einem Vokal (Selbstlaut) oder einem Dehnungs-H endet:

Wir HAUEN den Baum um - Wir HAUN den Baum um
Wir GEHEN heute ins Kino - Wir GEHN heute ins Kino
Wir SPRÜHEN die Wände voll - Wir SPRÜHN die Wände voll
Wir SAHEN viel Elend - Wir SAHN viel Elend
Ich habe dich GESEHEN - Ich hab dich GESEHN
Für das GESCHEHENE Leid bitten wir um Verzeihung - Für das GESCHEHNE Leid bitten wir um Verzeihung
Ich will dich ANSEHEN - Ich will dich ANSEHN
Du bist schön ANZUSEHEN - du bist schön ANZUSEHN (ANZUSEHEN ist der Zu-Infinitiv von ANSEHEN)

Bei Verben darf an den Infinitiv ein -s angehängt werden:

Eine Zeit des LACHENS und des WEINENS, eine Zeit des ÜBENS, ich bin des ständigen (AN-)MAHNENS müde

Bei Adjektiven auf –er darf das E zumeist weggelassen werden, weiter darf hier ein n oder m angehängt werden:

FINSTERE Gesellen - FINSTRE Gesellen - von FINSTERN Gesellen - im FINSTERM WALD
Noch viel FINSTERERE Gesellen - noch viel FINSTRERE Gesellen
DÜSTERE Geschichten - DÜSTRE Geschichten - von DÜSTERN Geschichten - mit DÜSTERM Blick
Noch viel DÜSTERERE Geschichten - noch viel DÜSTRERE Geschichten

Bei Nomen (Hauptwörtern) deutscher Herkunft darf ein E angehängt werden, wenn der Genitiv auf -es bzw. -(e)s möglich ist:

Im FALL eines Fall(e)s – Im FALLE eines Fall(e)s
Im REICH des Herrn ist Platz für alle - Im REICHE des Herrn ist Platz für alle
Ich steh im WALD - Ich steh im WALDE
Kein E aber darf angehängt werden, wenn das Hauptwort mit einem Vokal oder einem stummen H endet:
STROHE und NEUBAUE sind demnach nicht statthaft

Das sollte für den Anfang mal reichen. Für weitere Details wird aufs Reglement verwiesen.



Dzt. in Bearbeitung



Download: Geros Superdic, was sonst! | Discussion: Forum | News: Twitter | ... und im übrigen bin ich der Meinung, dass Wordfinder beim online-Spiel pfui sind!



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