dŭŏ, ae, ŏ ( I. acc. masc. duo as freq. as duos; cf. ambo. Passages with duo, Att. ap. Charis. p. 101 P.; Plaut. Ep. 2, 2, 4; 3, 2, 37; id. Most. 3, 2, 89; 147; 148; id. Ps. 1, 3, 99; 4, 2, 43; Varr. R. R. 1, 18, 5; 3, 1, 9; Cic. Rep. 1, 10; 1, 13; 2, 14; 2, 19; id. Verr. 2, 2, 9; id. Tull. § 19 Beier N. cr.; id. Fam. 3, 4, 2; 7, 25, 2; id. Att. 9, 11, A, 2; Caes. B. G. 7, 69, 2; Liv. 6, 42 fin. ; 35, 21; Suet. Calig. 41; id. Oth. 1, 5; Verg. A. 11, 285; Hor. S. 1, 7, 15 al.— Gen. duūm, Naev. ap. Charis. p. 102 P.; Att. ap. Cic. Or. 46 fin. ; Lentul. ap. Cic. Fam. 12, 15, 2; Sall. J. 106, 5; Liv. 3, 25; Plin. 12, 19, 42, § 89; 15, 17, 18, § 63 et saep.— Neutr. dua, Att. ap. Cic. Or. 46 fin. ; and connected with pondo, also duapondo, Vitr. 10, 17; Scrib. Comp. 45; cf. Quint. 1, 5, 15.—The metre dŭō occurs only in Aus. Ep. 19, 13), card. num. [Sanscr. dva; Gr. δυοδυω; Goth. tvai; Germ. zwei; Engl. two; cf.: bis (for dvis), dubius, duplex, etc.]. I. Two : hi ambo et servus et hera frustra sunt duo, Plaut. Am. 3, 3, 19: angues duo maxumi, id. ib. 5, 1, 56: duo talenta argenti, id. As. 1, 3, 41 et saep.— II. = Gr. οιδυο, the two, both : subito edicunt duo consules, Cic. Sest. 14, 32: duo sapientia praestantes, pater et socer, Nep. Tim. 3, 2: nocuit sua culpa duobus, Ov. M. 15, 115; cf.: vos inter duos, Plaut. Am. 3, 2, 2: qui duo populi, Liv. 8, 17, 9.
Auf http://www.archive.org/stream/admarcumbr.../2up/search/dua habe ich die Cicero-Stelle gefunden. Wie der Screenshot von der Ausgabe von John Edwin Sandys inkl. dem textkritischen Apparat zeigt, gibt es an genau dieser Stelle dua zwei verschiedene Lesarten: duo (in der vorliegenden Ausgabe im Text gewählt) und dua (z.B. bei Stangl). Das ist ja interessant! Die Existenz von verschiedenen Lesarten ist immer eine etwas heikle Sache, denn man muss ja damit rechnen, dass dua eine falsche Lesart ist. Allerdings gibt es im L&S keinen Vermerk "false reading" bei dem Lemmaeintrag von duo.
Der Georges schreibt zu DUA bzw. DUO (es gibt dort keinen eigenen Lemmaeintrag für DUA):
Zitat von Georges auf http://www.zeno.org/Georges-1913/A/duoduo [2312] duo, ae, o (altind. dvā, griech. δύο, got. twai), zwei, I) im allg., Cic. u.a. Vgl. ambo. – II) bestimmt = οἱ δύο, die zwei = die beiden, die zwei genannten, Cic. u.a. (s. Halm Cic. Sest. 14, 32. p. 137). – / Seltener Genet. duûm (δυοιν), Acc. tr. fr., Lentul. in Cic. ep., Sall. u.a. – Acc. masc. urspr. u. häufige Dualform duo, Plaut., Cic. u.a. (s. Gernh. Cic. de amic. 20). – neutr. dua, Corp. inscr. Lat. 3, 138; 3, 633, I. lin. 10 u. 13, 3487. Orest. trag. 26. Apic. 4, 141 u. 7, 298; in der Verbindung dua pondo u. pondo dua, s. Quint. 1, 5, 15. Scrib. 45 u. 206 a.: vulg. Abl. duo, oft in Inschr., zB. Corp. inscr. Lat. 8, 3620 u. 4523.
Aber dua-pondo hat im Georges einen eigenen Eintrag:
Es gibt also doch noch mehr Belege für DUA, als L&S angibt. Die beigefügten Screenshots zeigen die beiden Stellen bei Apicius (4, 141 und 7, 298). Ohne jetzt alle Belege rausgesucht zu haben, glaube ich doch, dass DUA zulässig ist, auch wenn Langenscheidt im Artikel von DUO nichts über die Existenz dieser Form schreibt, geschweige denn einen eigenen Lemmaeintrag für DUA hat.
Quintilian schreibt, dass es sich bei der Form DUA um einen Barbarismus handelt, dass aber die Ausdrücke DUAPONDO und TREPONDO durchaus gebräuchlich seien, was auch ein gewisser Messala für korrekt halte. In der Quintilian-Ausgabe von Harold Edgeworth Butler (vgl. http://www.archive.org/search.php?query=quintilian), die ich eingesehen habe, wird das Wort DUAPONDO zusammengeschrieben, während im Georges die Getrenntschreibung DUA PONDO in zwei Wörtern angegeben ist.
Ich selbst möchte nun etwas zur Getrennt- bzw. Zusammenschreibung sagen. Wir wissen, dass in der klassischen Antike die Scriptio continua üblich war, d.h. die einzelnen Wörter wurden ohne Zwischenräume oder andere Wortgrenzenmarkierer zusammenhängend hintereinander weg geschrieben. Insofern halte ich die beiden Schreibweisen DUAPONDO und DUA PONDO für gleichermaßen akzeptabel, weil diese Schreibungen im Grunde genommen nur spätere, alternative Interpretationen der Scriptio continua -XXXXXXXDUAPONDOXXXXXXXX- sind.
Dass die Form DUA auf -a an sich ungrammatisch ist, steht außer Zweifel. Die Rubenbauer/Hofmann-Grammatik gibt keine Nebenform auf -a an, nicht einmal in einer Anmerkung oder Fußnote. Es kann aber durchaus sein, dass dem antiken Durchschnittsrömer die korrekten, alten Dual-Beugungsformen http://de.wikipedia.org/wiki/Dual_(Grammatik) nicht so geläufig waren und dass daher häufig die Endung -a als "unkultivierte" Analogiebildung verwendet wurde, war doch der Dual im Lateinischen keine grammatische Numeruskategorie mehr, im Gegensatz zum Griechischen, wo der Dual fester Bestandteil des Numerussystems war.
Wie soll man nun Quintilians Klassifizierung als "Barbarismus" werten? Da Messala offenbar der Meinung war, dass die Form DUAPONDO/DUA PONDO korrekt sei, würde ich sagen, dass es sich bei Quintilian eher um eine stilistische Bewertung des Wortes DUA handelt: Das Wort existiert also, insbesondere im Ausdruck DUAPONDO = DUA PONDO, gilt jedoch als nicht besonders schön und nicht nachahmenswert.
Ich bestätige daher meine bisherige Meinung, dass es sich bei DUA um ein scrabbletaugliches Wort handeln muss, das ins latin.dic aufzunehmen ist.
Ich halte Quintilians Aussage in der Belegstelle Quint. 1, 5, 15 für ein ganz starkes Argument für die Zulässigkeit von DUA (insbesondere, wenn man sich auf die Getrenntschreibung von DUA PONDO beruft). Quintilians Aussage könnte sogar der Grund sein, dass Lewis und Short beschlossen haben, DUA als eigenen Stichworteintrag aufzuführen, ohne dass dort oder im Artikel zu DUO von einem falschen Wort oder einer falschen Schreibung oder falschen Lesart die Rede ist. Diese L&S-Entscheidung halte ich für richtig.