Ich bin nach wie vor für die oben diskutierte Grundsatzentscheidung, möchte aber doch ein interessantes Beispiel dazu anführen:
In L&S findet man:
trĭo, ōnis, v. Triones.
Hier wird also von einem klein geschriebenen Wort auf ein groß geschriebenes verwiesen. Triones dürfte eindeutig ein Eigenname sein. Das Wort bezeichnet die Sternkonstellation des großen und kleinen Wagens.
Wir sollten aber trotzdem konsequent sein und trio als gültiges Wort ansehen. Man kann es vielleicht auch so rechtfertigen: Triones ist ja ein Plural. Es gibt zwei Triones, entsprechend dem großen und dem kleinen Wagen. Der Singular trio ist demnach nicht wirklich ein Eigenname, weil es ja zwei von der Sorte gibt.
Wenn wir aber trio zulassen, dann wohl auch alle Beugungsformen davon, somit auch den Plural triones. Ist das o.k.?
Jetzt, wo ich den Eintrag im Langenscheidt lese, erinnere ich mich an dieses Wort, das wir schon in meiner Schulzeit im Lateinunterricht mal dranhatten. Ich weiß noch, wir hatten uns damals als junge Gymnasiastinnen amüsiert über diese Bedeutung von TRIO... ( --> )
Was steht also im Langenscheidt?
Zitat von Langenscheidttrio, -onis m (tero) (unkl.) Dreschochse pl. = Arctos (cf. septentrio)
tero, terere bedeutet in der Tat dreschen.
Genau, so war das mit den 7 Dreschochsen, die hoch im Norden am Himmelszelt stehen...
Damit ist bestätigt, dass TRIO mit allen seinen Beugungsformen zulässig ist.
vgl. auch L&S -->
septentrĭōnes (septemptrĭōnes), um (sing. and tmesis, I. ), m. septemtrio; prop. the seven plough-oxen; hence, as a constellation, I. Lit., the seven stars near the north pole ( called also the Wain, and the Great or Little Bear ): neque se septentriones quoquam in caelo commovent, Plant. Am. 1, 1, 117; Cic. Ac. 2, 20, 66; cf. in tmesi: quas nostri septem soliti vocitare Triones, id. Arat. in N. D. 2, 41, 105; so, gurgite caeruleo septem prohibete triones, Ov. M. 2, 528.— Sing. : septentrio non cernitur, Plin. 6, 22, 24, § 83; so, major,the Great Bear Vitr. 6, 11: minor,the Little Bear Cic. N. D. 2, 43, 111; Vitr. 1. 1.— II. Transf. A. The northern regions, the north (as a quarter of the heavens). (a). Plur. : satis notum est, limites regionesque esse caeli quattuor: exortum, occasum, meridiem, septentriones, Gell. 2, 22, 3 sq.: inflectens sol cursum tum ad septentriones, tum ad meridiem, aestates et hiemes efficit, Cic. N. D. 2, 19, 49; Varr. R. R. 1, 2, 4; Caes. B. G. 1, 1; 1, 16; 4, 20; 5, 13; 7, 83; Mel. 2, 6, 3; 3, 1, 9; 3, 2, 1.— (b). Sing. : latus oriens spectat: septentrio a Macedoniā obicitur, Liv. 32, 13; Mel. 1, 1, 1; 2, 6, 3; Sen. Q. N. 5, 16; Tac. A. 2, 23; 13, 53; id. H. 5, 6 al.—In tmesi: Hyperboreo septem subjecta trioni Gens, Verg. G. 3, 381; Ov. M. 1, 64.— B. The north wind. (a). Plur. : ex eā die fuere septentriones venti, Cic. Att. 9, 6, 3.— (b). Sing. : acer septentrio ortus inclinatum stagnum eodem, quo aestus, ferebat, Liv. 26, 45: a septentrionali latere summus est aquilo, medius septentrio, imus thrascias, Sen. Q. N. 5, 16, 6.— C. Sing., northern countries, the north (as territory; very rare): totum paene Orientem ac Septentrionem ruinā suā involvit, Flor. 3, 5, 21.
PS:
Zitat von Langenscheidtseptentrio, -onis m septem; Rückbildung aus pl. (eigentl. "die sieben Dreschochsen", (meist pl.); Siebengestirn, Wagen, Großer Bär, = Arctos, [auch ~ maior, ~ minor Kleiner Bär; axis -nis - Nordpol] II menton. Norden, sg. Nordwind