Zitat von debrecenDie Suffixe dürfen verwendet werden. Die Postpräpositionen als Einzelwort ja, aber nicht mit Anbindung an ein Nomen, allerdings mit einem Possessivsuffix*). Beispiel: Elött = vor Elöttem = vor mir
Kannst du das bitte noch einmal verdeutlichen? Gern mit genauer Übersetzung dazu! *) Possessivsuffix???
A ház elött. Das Haus vor. Das bedeutet also "vor dem Haus" ? Also ist elött hier eine echte Postposition, ein ungebundenes Morphem, zur Ortsbestimmung? Treten zweisilbige Postpositionen nur dann als ungebundene Morpheme auf (also nicht agglutinierend, sondern isolierend), wenn sie sich auf ein Substantiv beziehen?
Das erinnert mich ja glatt ans Lateinische:
cum liberis - mit den Kindern mecum, tecum - mit mir, mit dir
- bzw. ans Spanische:
con los niños - mit den Kindern conmigo, contigo - mit mir, mit dir
Sind es im Ungarischen wohl nur die einsilbigen Postpositionen, die agglutinieren, das heißt als gebundenes Morphem auftreten bzw. als Suffix angehängt werden?
Gibt es im Ungarischen überhaupt Präpositionen, also vorangestellte ungebundene Morpheme zur Umstands-, Zeit oder Ortsbestimmung?
Debrecen, du hast die Präpositionen mit Bindestrich geschrieben. Das war wohl nur zur Verdeutlichung, und sie werden normalerweise mit dem Grundwort zusammengeschrieben, also bemenni usw., oder? Dann handelt es sich also eigentlich um Vorsilben (Präfixe). Gibt es auch echte Präpositionen, die getrennt geschrieben werden?
Ich kam gestern nicht mehr dazu, etwas zu dem Thema zu posten. Aber ich werde mich wohl heute Abend darum kümmern. Wir müssen uns Klarheit verschaffen, was die Terminologie betrifft. Es geht also um die Definition dessen, was unter folgenden Begriffen zu verstehen ist:
Ich sehe bestätigt, dass Begriffe bzw. Versuche einer Wortartenklassifizierung, die in einer Sprache üblich und korrekt sind, nicht so ohne Weiteres auf eine andere Sprache übertragbar sind. Paradebeispiel: Adjektiv und (Zustands-)Verb. Für uns Deutsche zwei völlig klare, getrennte, eindeutige Wortarten. Es gibt aber Sprachen - z.B. das Chinesische - wo Wörter, die adjektivisch gebraucht werden, sehr wohl auch als Verben auftreten können. D.h. es fehlt die Kopula sein. Beispiel: krank = Adjektiv / krank (sein) = Verb, Zustandsverb. D.h. hier ist keine klare Grenze mehr zwischen Adjektiv und Verb zu zu ziehen.
Möglicherweise ist es im Ungarischen auch so, was die Wörter betrifft, die im Deutschen normalerweise als Präpositionen klassifiziert werden. Ich mache mir mal Gedanken dazu und lese weiter auf der Seite http://www.ungarische-sprache.de/wikia.html, wo ich bereits einige Überlegungen bestätigt gefunden habe, die ich selbst schon angestellt hatte. Das Problem ist eben offenbar, dass wir es im Ungarischen zum ersten Mal mit einer agglutinierenden Sprache zu tun haben. Und wir müssen uns jetzt im Klaren darüber werden, was darunter genau zu verstehen ist bzw. wie die ungarischen "Endungen", oder sagen wir einfach mal ganz neutral "Worterweiterungen" einzustufen sind.
Wir sehen ja auch, dass der Terminus "Possessivpronomen" gar nicht mehr aufs Ungarische angewandt werden kann. Bzw. man müsste definieren, ob unter dem Begriff "Pronomen" grundsätzlich ein freies Morphem zu verstehen ist. An sich ja wohl nicht, denn was besagt der Ausdruck "Pronomen"? "Pro Nomen" bedeutet im Grunde nichts anderes als "Ersatz eines Nomens". Wir haben es im Ungarischen offensichtlich mit gebundenen, das Besitzverhältnis anzeigenden Morphemen zu tun, die die Funktion von Possessivpronomen übernehmen. Spontan würde ich sagen, dass es sich im Ungarischen um enklitische, gebundene Possessivmorpheme handelt.
Ich habe jetzt festgestellt, dass die von debrecen in seinem letzten Posting genannten Präfixe auch als eigene Wörter im Wörterbuch stehen, und zwar mit derselben Bedeutung, also z.B. be = hinein, ki = heraus, usw.. Als eigenständige Wörter sind sie aber Adverbien und keine Präpositionen!
Richtig! Dann verhält es sich hier genauso wie im Deutschen: hinein + gehen = hineingehen, heraus + kommen = herauskommen usw.
(Ob es eine korrekte, sprachwissenschaftliche Terminologie für derartiges Verschmelzen von Adverbien mit Verben gibt, habe ich im Moment nicht im Kopf.)
Download: Geros Superdic, was sonst! | Discussion: Forum | News: Twitter | ... und im übrigen bin ich der Meinung, dass Wordfinder beim online-Spiel pfui sind!
Genau, die Bindestriche sollen nur zur Verdeutlichung dienen.
Präpositionen gibt es meines Wissens nicht. Unsere Präpositionen wie vor, neben, unter, ... entsprechen den ungarischen Postpostionen. Andere Präpositionen wie in, auf, aus werden durch Fälle, sprich entsprechende Suffixe ausgedrückt.