Kann mir jemand einen halbwegs vernünftigen Satz konstruieren, wo das Verb gutgehen in der zweiten Person verwendet wird? Gilt analog auch für bessergehen bzw. schlechtgehen
Überraschenderweise erlabut der RD die Zusammenschreibung auch im Sinne von "Die Bücher werden gutgehen", was wohl als "lassen sich gut verkaufen" vestanden werden muss ...
Wenn nun der Zuhälter zu seiner "Angestellten" spricht ...
Ich sehe grundsätzlich die Streichung solcher Formen, die nicht nur echt unpersönlich gebraucht werden, sehr kritisch. Ich möchte auch Gegenstände (oder Ereignisse) anreden können - dichterische Freiheit ...
...ich bin der Meinung, dass Vektors Beispiel gutgeht.
Wenn man sein Beispiel als "Produkt" betrachtet, könnte man es anreden: Wenn du gutgehst, wirst du nicht gestrichen! (oder auch: darfst du auf den Strich, entschuldigt den dummen Kalauer)
Literarische Spielereien mit Sprache (wie z. B. bei Peter Handke) sind immer sehr hirnerweiternd.
Zitat von Scotty im Beitrag #2Mit "gutgehst" kann man keinen Satz bilden.
Heute bekam ich Nachricht vom Chef der Dudenredaktion. Er hält Beugungen in der zweiten Person ebenfalls für falsch.
Dies dürfte dann auch sinngemäß für das Verb "bessergehen" gelten.
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Ergänzen sollte man, dass die Info der Duden-Redaktion von einem "unpersönlichen Verb" spricht, was in Duden-Sprechweise diejenigen Wörter meint, die kein echte Subjekt vertragen (nur "es"). Diese Bedeutung vom zusammengeschriebnen "gutgehen" ist sicherlich die dominierende, was die Aussage beeinflusst haben mag; UD/GWD geben aber auch eine Bedeutung mit Subjekten an ("Die Bücher gehen gut").
Und da bedarf es wirklich nur ein bisschen sprachlicher Kreativität, die zweite Person ins Spiel zu bringen. Mein vor Jahren genanntes Beispiel der horizontalen Damen (das ich nicht mehr in Erinnerung hatte) gefällt mir dabei weiterhin. Der Verlagschef mag aber auch zum Autor (unter Gleichsetzung des Produktsmit dem dafür verantwortlichen) sagen: "Wenn du gutgehst, nehme ich gerne weitere Werke von dir ins Programm."
Wenn wir hier anfangen eine sprachliche Grenze zu suchen, dürfte Teufels Küche nicht mehr weit entfernt sein ...
(Zum Betreff: GUTGEHET, GUTGINGET werden hier gar nicht erwähnt).
Ich denke, dass es hier wirklich um eine Grundsatzentscheidung geht. Es gibt eine ganze Reihe von Verben, die normalerweise nur in der 3. Person Singular oder Plural verwendet werden. Ich hab leider noch keine entsprechende Liste, und sie dürfte auch nicht leicht zu erstellen sein.
Zur Illustration können wir uns z.B. DURCHZUCKEN ansehen:
Zitat durch|zu|cken :
1. mit zuckenden Lichterscheinungen erfüllen: Blitze durchzucken den Himmel.
2. (von Gedanken, Gefühlen o. Ä.) jmdn. plötzlich durchdringen, jmdm. ins Bewusstsein kommen: plötzlich durchzuckte ihn eine Erkenntnis.
Ausgeschlossen ist so etwas aber bestimmt nicht. Man müsste hier entweder eine Krankheit etc. direkt ansprechen, oder eine Person mit einer Krankheit vergleichen. Also z.B.:
"Du grassierst wie eine Seuche! Überall, wo du hinkommst, bringst du Unheil."
Bei gutgehen (und analog bessergehen) ist die Ausgangslage doch etwas anders:
- wir haben mit Canoonet und der Dudenredaktion zwei voneinander unabhängige Voten, die sich beide gegen Beugungen in der zweiten Person aussprechen
- beim Verb gutgehen kommen noch Probleme mit der Getrennt- und Zusammenschreibung hinzu
Da kann man nicht mehr ganz so einfach zur Tagesordnung übergehen.
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Ich möchte auch nicht zur Tagesordnung übergehen. Ich wollte nur ein paar vergleichbare Verben herzeigen.
Je mehr ich drüber nachdenke, umso mehr komme ich zu der Ansicht, dass man vielleicht doch nicht alle solchen Verben über einen Kamm scheren kann. Es ist halt ungemein mühsam, wenn man sich über jedes einzelne solche Verb lange den Kopf zerbrechen muss.
Wenn sich Duden und Canoo einig sind, dann ist das schon ein starkes Argument.
Aber z.B. bei JÄHREN sind sie sich auch einig, jedoch im Sinne einer Zulassung der Formen der 2. Person.